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IT-Ausfall an deutschen Flughäfen – Lange Warteschlangen

Lange Warteschlangen an deutschen Flughäfen: Das automatische Grenzkontroll-System ist ausgefallen. Die Polizei muss per Hand Pässe kontrollieren.

An den großen Flughäfen in Deutschland kommt es wegen technischer Probleme zu Warteschlangen bei der Einreise aus Nicht-Schengen-Staaten (Foto-Symbol)
Foto: Roberto Pfeil/dpa

Ein Technikausfall bei den Grenzkontrollen hat an großen deutschen Flughäfen zu massiven Problemen bei der Einreise aus Nicht-Schengen-Staaten geführt. Das für die automatisierte Einreisekontrolle zuständige IT-System funktioniere derzeit nicht, sagte ein Sprecher der Bundespolizei St. Augustin auf Anfrage. Die Polizei müsse die Kontrollen händisch durchführen. Es komme «vermehrt zu Wartezeiten und zum Rückstau». Es handele sich um einen «bundesweiten Systemausfall». Betroffen seien alle großen Flughäfen.

Der Schengen-Flugraum, wo es nur Stichproben-Kontrollen gebe, sei «weniger das Problem», sagte der Sprecher weiter. Wie lange es dauere, das Problem zu beheben, sei unklar. Das IT-Personal arbeite mit Hochdruck daran, «der Situation Herr zu werden und den Fehler zu beheben». Seit 14.00 Uhr komme es zu den Beeinträchtigungen. Die Polizeikräfte seien für die Kontrollen verstärkt worden.

Wasser für wartende Passagiere

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt waren die Auswirkungen bis zum Freitagnachmittag gering. “Operativ” gebe es kaum Probleme, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport, der Betrieb laufe “regulär”. Ein Sprecher der Bundespolizei, zuständig für den Flughafen Frankfurt, sagte der «Bild»-Zeitung: «Unsere Kollegen müssen vieles händisch machen, was vorher das System gemacht hat. Aktuell kriegen wir es noch gewuppt.» 

Der Flughafen Düsseldorf teilte mit, dass es Beeinträchtigungen bei der Grenzkontrolle für Flüge in und aus dem Nicht-Schengen-Bereich wie Türkei, Ägypten oder Katar komme. «Derzeit sind hier nur Ein- und Ausreisen mit starken Verzögerungen möglich», hieß es. EU-Destinationen und weitere Staaten, die dem Schengen-Raum angehören, seien nicht betroffen. Die betroffenen Passagiere würden von Mitarbeitern des Flughafens mit Wasser versorgt.

Vom Flughafen Berlin hieß es: «Es kommt punktuell zu längeren Wartezeiten bei der Einreise aus dem Nicht-Schengen-bereich, aber es gibt keinen Einreisestopp.» 

Ein Sprecher bestätigte, dass auch der Münchner Flughafen zumindest vorübergehend von der Störung betroffen war. Trotzdem gab es zunächst keine Auswirkungen auf den Flugplan.

Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden in Baden-Württemberg warten laut Bundespolizei Offenburg 450 Passagiere im Terminal. Zwei Flugzeuge können aufgrund der Störung nicht starten. Sie sollten Richtung Marokko und Albanien abfliegen.

Ausfall des Fahndungssystems der Polizei in Hamburg

Laut Bundespolizei fiel in Hamburg ein Fahndungs- und Auskunftssystem der Polizei aus, was zu Verzögerungen bei den Grenzkontrollen am Flughafen führte. Aufgrund der Nutzung eines anderen, langsameren Systems für Anfragen dauert die Abfertigung etwas länger. Es wird jedoch betont, dass kein Chaos herrscht. Das Problem betrifft ausschließlich Passagiere aus Drittstaaten außerhalb der EU oder die dorthin reisen möchten und daher Grenzkontrollen unterzogen werden müssen. Die Sicherheitsschleusen sind ausdrücklich nicht betroffen.

Die Verantwortung liegt beim Bundeskriminalamt (BKA). Das polizeiliche Informationssystem Inpol ist ein elektronischer Datenverbund zwischen Bund und Ländern. Es wird als zentrales Element des Informationsaustauschs der Polizeibehörden von Bund und Ländern angesehen. Alle Polizeibehörden haben die Möglichkeit, dort Daten zu speichern und abzurufen.

Nicht alle Airports betroffen

Die Airports Hannover und Hamburg haben ebenfalls Probleme. Nach Angaben der Bundespolizei sind die sächsischen Flughäfen in Leipzig und Dresden derzeit noch nicht betroffen. Der Grund für den IT-Ausfall bei der Bundespolizei war zunächst unklar.

dpa