Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Letzte Bauten auf Kraftwerksgelände im Saarland gesprengt

Rund 300 Kilogramm Sprengstoff waren nötig. Die Gebäude fielen im Saarland in Sekundenschnelle.

Die Verantwortlichen sprechen von einer «Bilderbuchsprengung».
Foto: Laszlo Pinter/dpa

Es sind die letzten Sprengungen auf dem früheren Kohlekraftwerksgelände in Ensdorf im Saarland: Dabei gehen das fast 80 Meter hohe Kesselhaus und ein Bunkerschwerbau zu Fall. «Es ist alles planmäßig und ohne Störungen verlaufen», sagte ein Sprecher der VSE AG am Morgen. Er sprach von einer «Bilderbuchsprengung.»

Vor der Aktion wurden etwa 300 Kilogramm Sprengstoff verwendet. Die Gebäude mussten abgerissen werden, da sie im Liegen besser zerlegt werden können, wie der Sprecher erklärte. Der Rückbau des ehemaligen Kraftwerks begann Anfang 2023. Es wurde Ende 2017 endgültig stillgelegt.

Eine Sicherheitszone wurde um das Gelände herum eingerichtet. Dies führte zur Sperrung eines Abschnitts der Autobahn 620 in beiden Fahrtrichtungen und eines Abschnitts der Bundesstraße 51 in der Nähe des Kraftwerks.

Saarland hatte lange Kohletradition

Der markante Kühlturm des ehemaligen Kohlekraftwerks, der Ende Juni 2024 gesprengt wurde, war etwa 120 Meter hoch. Ebenso fielen damals zwei Schornsteine mit einer Höhe von 150 und 180 Metern. Die Abrissarbeiten sollten bis September abgeschlossen sein, so hieß es.

Das Saarland hat eine lange Kohletradition: Über 250 Jahre lang wurde Steinkohle abgebaut, bis der Bergbau am 30. Juni 2012 eingestellt wurde. Das Kraftwerk Ensdorf wurde 1961 von der VSE AG errichtet – und hat über viele Jahrzehnte Strom erzeugt.

Zukunft des Geländes ungewiss

An anderer Stelle auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf hatte der US-Chiphersteller Wolfspeed im Februar 2023 den Bau einer großen Fabrik für Halbleiter aus Siliziumkarbid angekündigt. Im Oktober 2024 hatte das Unternehmen seine Pläne auf unbestimmte Zeit verschoben – auch wegen fehlender Nachfrage nach E-Autos.

dpa