Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Letzter Wagen nach Zugunglück geborgen

Nach dem Zugunglück in Riedlingen ist der letzte Wagen geborgen. Nun prüfen Expertenteams die Schäden an der Strecke, bevor Reparaturen starten können.

Mit einem Kran wird an der Unfallstelle, an der ein Regionalzug entgleist ist, gearbeitet. Ein Regionalexpress war am Sonntagabend (27.07.2025) in Riedlingen nach bisherigen Erkenntnissen infolge eines Hangrutsches entgleist.
Foto: Jason Tschepljakow/dpa

Nach dem Zugunglück mit drei Toten und zahlreichen Verletzten in Riedlingen sind die Bergungsarbeiten beendet. Die Bergungsmannschaft habe auch den vierten und letzten Wagen des verunglückten Regionalexpresses aus dem Gleisbereich geborgen, teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn mit. «Der Wagen wurde aus dem Unfallbereich herausgezogen und auf einen unbeschädigten Schienenabschnitt gehievt. Da der vierte Wagen nur leicht beschädigt war, erfolgte der Abtransport über die Schiene.»

Schäden werden geprüft

Noch am Mittwoch beginne man, die Schäden zu begutachten. «Expertenteams inspizieren mehrere hundert Meter Infrastrukturanlagen, um Schienen, Schwellen, Erdmaterial und weitere Komponenten der Trasse sorgfältig zu untersuchen», sagte ein Bahnsprecher. Danach folgten die eigentlichen Reparaturen, für die Personal und Gerät verfügbar gemacht werden müssten. «Erst wenn die Reparaturen der Schäden begonnen haben, lässt sich prognostizieren, wann der Zugbetrieb auf der Strecke wieder aufgenommen wird.»

Die Behörden ermitteln weiterhin die Ursache des Unfalls. Betroffene und ihre Angehörigen können weiterhin die Sonder-Hotline unter 0800 3 111 111 der Bahn nutzen.

Anhaltspunkte für Straftat?

Die Ermittler geben die Zahl der Verletzten des Unglücks vom Sonntag mit 36 an. Darunter sind zwei Kinder im Alter von 7 bzw. 13 Jahren. Die Behörden prüfen auch Anhaltspunkte für eine Straftat. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagte Sprecher Christian Weinbuch. Das sei bei nicht natürlichen Todesfällen üblich. Es werde nicht wegen einer konkreten Straftat ermittelt, sondern geprüft, ob es Anhaltspunkte für eine solche geben könnte.

Es gibt drei Todesopfer. Es handelt sich um den 32-jährigen Lokführer und einen 36-jährigen Bahn-Auszubildenden – beide aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis – sowie eine 70-jährige Reisende aus dem Landkreis Sigmaringen.

Gedenkgottesdienst am Freitag

Ein Gedenkgottesdienst ist für Freitag (1. August) in Zwiefalten (Landkreis Reutlingen) geplant. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Evangelische Landeskirche in Württemberg laden zu einem ökumenischen Gedenkgottesdienst in das Münster Unserer Lieben Frau in Zwiefalten ein. Teilnehmen werden unter anderem Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, sowie Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Das SWR-Fernsehen wird den Gedenkgottesdienst live übertragen.

Der Gedenkgottesdienst wird um 11.00 Uhr beginnen. Klaus Krämer, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, und Ernst-Wilhelm Gohl, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, werden ihn gemeinsam feiern.

dpa