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Diebstahl historischer Juwelen im Louvre: Polizei sucht Täter und Beute

Frankreichs Rechnungshof kritisiert Sicherheitsmängel im Museum, nur ein Drittel der Ausstellungssäle videoüberwacht.

Der Louvre wurde nach dem Einbruch für Besucher geschlossen.
Foto: Emma Da Silva/AP/dpa

Nach dem spektakulären Diebstahl historischer Juwelen aus dem Pariser Louvre sucht die Polizei intensiv nach den Tätern und der Beute. Während die Ermittler weiter auf einen Durchbruch hoffen, nimmt die Kritik wegen möglicher Sicherheitsmängel in dem weltberühmten Museum zu. So werden offenbar nur die wenigsten Ausstellungssäle videoüberwacht.

Frankreichs Rechnungshof prangert «erhebliche Verzögerungen bei der Anpassung der technischen Anlagen (im Louvre) an die geltenden Normen» an, wie es in einem noch unveröffentlichten Bericht heißt, aus dem unter anderem der Sender LCI zitierte. «Aufgrund der anhaltenden Verschiebung des Masterplans zur Modernisierung der Sicherheitsausrüstung erfolgt die Installation von Kameras im Wesentlichen nur im Rahmen von Umbauarbeiten in den Sälen», heißt es in dem Bericht zur Sicherheitsausstattung des Louvre, der rund 35.000 Kunstwerke auf 73.000 Quadratmetern Fläche beherbergt.

Zu wenig Investitionen in Sicherheit

Nur ein Drittel der Ausstellungssäle verfügt laut Rechnungshof über eine Kameraüberwachung – und «die bereitgestellten Mittel sind im Hinblick auf den geschätzten Bedarf gering». Dabei hätten «mehrere Vorfälle in jüngster Zeit, bei denen die Kunstwerke gefährdet waren, der Museumsleitung bewusst gemacht, dass in den vergangenen Jahren zu wenig investiert wurde». Die Direktorin des Louvre hatte nach dem Einbruch am Sonntag erklärt, dass sie nach der Übernahme ihres Postens im Jahr 2021 auf bessere Sicherheitsvorkehrungen gepocht habe.

Täter kamen über den Balkon

Der spektakuläre Diebstahl aus dem Herzstück des französischen Kulturbetriebs sorgte weltweit für Schlagzeilen. Laut Staatsanwaltschaft hatten vier maskierte Täter einen Lastwagen mit einer Hebebühne neben dem Museum abgestellt. Während zwei von ihnen auf Motorrollern an der Straße warteten, gelang es den anderen beiden, mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock zu gelangen und von dort durch ein Fenster ins Museum einzudringen. Die Diebe brachen zwei Vitrinen auf und stahlen acht wertvolle Schmuckstücke früherer Königinnen und Kaiserinnen, darunter mit Edelsteinen besetzte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen, bevor sie mit ihrer Beute entkamen.

Am Sonntag und Montag war das Museum, das als Touristenattraktion bekannt ist, aufgrund von Ermittlungen geschlossen. Es ist unklar, ob die Ausstellungsräume heute wieder für Besucher geöffnet sind.

dpa