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Luxus, Lügen, Millionen-Schaden – Ex-Söder-Berater im Kreuzverhör!

Ein bayerischer Beamter mit Glamour-Image und Luxus-Frau steht jetzt als mutmaßlicher Betrüger vor Gericht. Über eine Million Euro soll er Anlegern mit angeblichen Krypto-Geschäften abgenommen haben. Vor dem Richter redet er sich raus – und gibt seiner Frau die Schuld: „Mein Gehalt reichte ihr nicht!“

Foto: Depositphotos

In Handschellen vor Gericht: Ex-Staatskanzlei-Mitarbeiter bricht sein Schweigen

Daniel B., einst Oberregierungsrat in der Bayerischen Staatskanzlei, ist nun wegen Betrugs in Millionenhöhe angeklagt. Am Donnerstag wurde der 36-Jährige vor dem Landgericht Augsburg in Handschellen und Fußfesseln vorgeführt. Gleich zu Prozessbeginn begann er mit einer emotionalen Beichte: „Ich bin schockiert über das, was ich getan habe. Ich habe Menschen geschadet und meine Ehe zerstört.“

„Dreimal im Jahr nach Dubai“ – Beamter macht Ehefrau verantwortlich

Der Angeklagte sieht sich laut eigener Aussage als Opfer einer Frau mit teurem Geschmack. Seine Ehefrau Dana E., ebenfalls Beamtin, habe einen Lebensstil gefordert, den er sich mit seinem regulären Gehalt nicht leisten konnte. Malediven-Reisen für 30.000 Euro, Designertaschen, Luxus-Kleidung – das alles wollte sie, so B. vor Gericht. „Ich hatte Angst, sie zu verlieren.“

Der Instagram-Schwindel: Vom Börsenspiel zur Krypto-Falle

Das glamouröse Leben des Paares präsentierte Dana E. stolz auf Instagram – und zog damit offenbar Anleger an. „Die Leute wollten wissen, wie wir uns das leisten können“, erklärte B. Er habe daraufhin einen Algorithmus zur Kursberechnung bei Kryptowährungen entwickeln lassen und angeboten, das Geld seiner Bekannten zu investieren. Bis zu 20 Prozent Rendite sollen in Aussicht gestellt worden sein. Doch das streitet der Angeklagte ab: „Ich habe nie Gewinnversprechen gemacht.“

Karriere, Krypto, Knast: Vom Staatsdienst in die U-Haft

Daniel B. hatte eine beeindruckende Vita im Staatsdienst – sogar Ministerpräsident Markus Söder soll er beraten haben, als Referent für Verkehrsfragen. Doch mit den Betrugsvorwürfen kam der Absturz. Bereits im Herbst 2024 wurden er und seine Frau vom Dienst suspendiert. Als BILD ihn im November mit den Vorwürfen konfrontierte, griff die Staatsanwaltschaft sofort durch: Noch am selben Tag wurde seine Wohnung durchsucht.

Drei Monate später landete B. in Untersuchungshaft. Dort, sagt er, habe er sich verändert: 20 Kilo verloren, vom Alkohol losgekommen, nun putzt er Toiletten. „Ich komme mir vor wie der größte Versager der Welt.“

Gewalttätige Ehe, gescheiterter Luxus – und eine drohende Haftstrafe

Doch nicht nur die Justiz setzte ihm zu: Als der Geldfluss versiegte, sei seine Frau handgreiflich geworden. „Sie hat mich mit der Faust und ihren High Heels attackiert. Ich habe geblutet wie ein Schwein.“ Während das Verfahren gegen sie inzwischen eingestellt wurde, drohen Daniel B. bis zu zehn Jahre Haft wegen schweren Betrugs.

Die Urteilsverkündung durch Richterin Cornelia Seidl ist für den 21. August angesetzt. Bis dahin bleibt der einstige Staatsdiener in Haft – als Symbol für einen Absturz, der wohl seinesgleichen sucht.

TS
Quellen: augsburger-allgemeine.de, Bild.de