Bayern siegt souverän gegen Eintracht Frankfurt, Neuer und Kane stellen Bundesliga-Bestmarken auf.
FC Bayern München baut Tabellenführung aus,Trainer freut sich auf Wiesn-Besuch und Spieler auf Rekorde
Luis Díaz erzielte das schnellste Saisontor, Harry Kane sorgte für eine historische Treffer-Bestmarke und Manuel Neuer feierte die Einstellung des Bundesliga-Siegrekordes. Der FC Bayern München hat sich mit einem souveränen 3:0 (2:0) bei Eintracht Frankfurt auf den Wiesn-Besuch am Sonntag eingestimmt und dank des deutschen Startrekordes von zehn Siegen in den ersten zehn Pflichtspielen die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga ausgebaut. «Dann gehen wir mit der Familie hin und trinken mal ein Bier», kündigte ein zufriedener Trainer Vincent Kompany vor dem Oktoberfest an.
«Tolle Leistung heute», befand derweil Torjäger Kane bei Sky. «Wir sind gerade dabei, etwas aufzubauen. Ich habe zuvor schon über die Dynamik gesprochen. Gewonnene Spiele sorgen für eine enorme Energie, und daran müssen wir festhalten.» Der für die Nationalmannschaft nominierte Frankfurter Nathaniel Brown erklärte die Bayern-Stärken so: «Es ist einfach extrem viel Bewegung. Sie haben sehr gute Qualität und die legen den Gegner dann zurecht.»
Kane trifft zum elften Mal
Díaz brachte die Bayern vor 59.500 Zuschauern schon nach 15 Sekunden auf die Siegerstraße und traf in der 84. Minute zum Endstand. Kane (27.) steuerte den dritten Bayern-Treffer bei. Es war bereits das elfte Saisontor des 100-Millionen-Euro-Stürmers im sechsten Spiel – Bundesligarekord!
Auch Bayern-Keeper Neuer konnte sich über eine Bestmarke freuen. Es war sein 362. Sieg in der Bundesliga. Damit zog der 39-Jährige mit seinem langjährigen Teamkollegen Thomas Müller gleich. Während die makellosen Münchner mit 18 Punkten bereits ein kleines Polster vor Verfolger Borussia Dortmund (14) haben, stagnieren die Frankfurter (9) im oberen Tabellenmittelfeld.
Münchner Blitzstart
Nach der deutlichen 1:5-Niederlage in der Champions League gegen Atlético Madrid hat Eintracht-Trainer Dino Toppmöller Aurelio Buta, Hugo Larsson und Jean-Mattéo Bahoya in die Startelf berufen. Bayern-Trainer Vincent Kompany hat seine Startformation nach dem souveränen 5:1-Sieg gegen den FC Pafos auf Zypern sogar auf vier Positionen verändert.
Der Spielfreude des Rekordmeisters tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil: Schon der erste Angriff führte zum Erfolg. Serge Gnabry dribbelte kurz nach dem Anstoß ungehindert in den Strafraum und bediente Díaz, der am langen Pfosten vollenden konnte. «War einfach unglücklich, die Klärungsaktion. Und die Bayern machen es dann auch stark, muss man sagen», meinte Brown.
Wenig später gab es für die Hausherren fast den nächsten Stimmungskiller, als Frankfurts Abwehrchef Robin Koch eine Hereingabe von Michael Olise an die Latte des eigenen Tores bugsierte. Zuvor hatte Arthur Theate den Ball im Strafraum leichtfertig vertändelt. Dabei hatte Toppmöller vor dem Anpfiff noch einmal mit Nachdruck eine «bessere Balance» zwischen Offensive und Defensive gefordert.
Eintracht nicht geschockt
Immerhin fiel sein Team nach dem frühen Rückschlag nicht in Schockstarre, sondern bemühte sich um eigene Offensivakzente. Den ersten setzte Ritsu Doan, der aus kurzer Distanz am gut reagierenden Neuer scheiterte.
Nach 14 Minuten jubelten die Frankfurter dann sogar – allerdings zu früh. Bahoya traf aus 16 Metern in den Winkel, doch im Vorfeld hatte es ein Handspiel von Doan gegeben. Schiedsrichter Daniel Siebert schaute sich die Szene am TV an und annullierte zu Recht den sehenswerten Treffer.
Die Bayern reagierten auf den Warnschuss, zogen die Zügel wieder straffer und nutzten die nächste sich bietende Möglichkeit eiskalt. Kane hatte ungefähr 20 Meter vor dem Tor zu viel Platz und traf mit einem knallharten Flachschuss ins Eck. Die Eintracht-Abwehr schaute nur staunend zu.
Nach seinem Wechsel hätte der englische Topstürmer beinahe einen Doppelpack erzielt, traf jedoch nur den Pfosten aus spitzem Winkel. Der Meister kontrollierte nun das Spiel nach Belieben und ließ der Eintracht keine Chance mehr. Stattdessen setzte Díaz mit seinem zweiten Tor den fulminanten Schlusspunkt in einer einseitigen Partie.