Ein Streit endet in Montenegro in einer Tragödie. Der Täter war zuvor schon wegen illegalen Waffenbesitzes aufgefallen. Was ist bekannt?
Mann in Montenegro erschießt zehn Menschen – Staatstrauer
Die Regierung in der Hauptstadt Podgorica hat nach der Gewalttat in Montenegro, bei der mindestens zehn Menschen ums Leben kamen, eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Ein 45-jähriger Mann hat in der montenegrinischen Kleinstadt Cetinje laut Behördenangaben mit einer Schusswaffe mindestens zehn Menschen getötet, darunter zwei Kinder. Danach hat er sich selbst erschossen. Vier weitere Personen wurden bei dem Vorfall am Mittwoch schwer verletzt.
Den Berichten zufolge geriet der Täter in einer Bar mit einem anderen Gast in Streit. Anschließend ging er nach Hause, holte eine Waffe und kehrte in die Bar zurück, um mehrere Menschen zu töten und zu verletzen. Danach flüchtete er und erschoss an verschiedenen Orten in Cetinje weitere Menschen, darunter die zwei Kinder.
Welche Details nannte die Polizei?
Der Täter begab sich nach Hause und schoss sich in den Kopf, nachdem die Polizei sein Haus umstellt und ihn zur Aufgabe aufgefordert hatte, sagte der montenegrinische Interims-Polizeichef Lazar Scepanovic auf einer Pressekonferenz. Der Verdächtige verstarb kurz vor Mitternacht auf dem Weg ins Krankenhaus, fügte er hinzu.
Laut Scepanovic wurde der Mann bereits im Jahr 2022 wegen illegalen Waffenbesitzes zu einer dreimonatigen Haftstrafe verurteilt. Da das Urteil, gegen das er Berufung eingelegt hatte, nicht rechtskräftig wurde, wurde die Strafe nicht vollstreckt.
In Montenegro und anderen Ländern des Balkans sind viele Menschen bewaffnet, oft ohne Waffenschein. Die Stadt Cetinje mit 14.000 Einwohnern war bis 1918 die Hauptstadt des damaligen Königreichs Montenegro. Im August 2022 erschoss ein Amokläufer dort zehn Menschen, bevor er selbst von einem bewaffneten Passanten getötet wurde.