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US-Mann täuscht eigenen Tod vor und flieht ins Ausland

Er inszenierte einen Kajakunfall, um seinem Alltag zu entfliehen und ein neues Leben mit einer Frau in Georgien zu beginnen.

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Ein Mann in den USA hat seinen eigenen Tod bei einem Kajakunfall vorgetäuscht. (Symbolbild)
Foto: Ralf Hirschberger/dpa

Ein Mann hat in den USA seinen eigenen Tod bei einem Kajakunfall vorgetäuscht und damit die Behörden monatelang hinters Licht geführt. Der 45-Jährige habe den Unfall inszeniert, «um seinem Alltag als Ehemann und Vater in Wisconsin zu entfliehen», zitierte die «New York Times» Staatsanwältin Gerise LaSpisa. Dafür müsse er nun für 89 Tage ins Gefängnis – die Anzahl der Tage, die er als vermisst gegolten habe.

Der 45-Jährige hat laut US-Medien im Internet eine Frau kennengelernt. Er hat ihr regelmäßig seine Liebe und den Wunsch mit ihr in Georgien ein neues Leben zu beginnen, bekundet. Der dreifache Vater hat Geld ins Ausland überwiesen, seine Vasektomie rückgängig gemacht und Möglichkeiten erforscht, um erfolgreich zu verschwinden.

Taucher suchten nach Leiche im See

Im August 2024 habe er dann sein Kajak auf dem Green Lake vorsätzlich zum Kentern gebracht und sein Handy, seinen Schlüssel und seine Brieftasche ins Wasser geworfen. Mit einem Schlauchboot sei er zum Ufer zurückgekehrt und dann vom Nachbarland Kanada aus nach Georgien gereist, wo er «begann, sich mit der Frau, die er im Internet kennengelernt hatte, ein neues Leben aufzubauen». 

Es wurde mehr als acht Wochen lang erfolglos mit Tauchern und Sonargeräten nach seiner Leiche gesucht. Der Mann hat bereits 30.000 Dollar (etwa 26.000 Euro) Entschädigung für die entstandenen Kosten bezahlt.

Ermittler entdeckten Spuren auf Laptop des Mannes

Die Behörden wurden skeptisch, da der 45-Jährige vor seinem Verschwinden seinen Browserverlauf gelöscht und einen neuen Pass beantragt hatte. Durch Telefonnummern und E-Mail-Adressen auf seinem Laptop konnten sie ihn dann aufspüren. Im Dezember kehrte er freiwillig in die USA zurück und wurde dort wegen Behinderung der Justiz angeklagt.

Bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag entschuldigte sich der Mann den Berichten zufolge: «Ich bedaure zutiefst, was ich in dieser Nacht getan und all den Schmerz, den ich meiner Familie und meinen Freunden zugefügt habe», wurde er zitiert.

dpa