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Mann zündet 17-Jährige an – Mordprozess

Ein Mann soll die Schwester seiner Ex-Verlobten mit Benzin übergossen und angezündet haben. Sein Motiv laut Anklage: Er wollte Leid über die Familie bringen.

Mit vier Benzinkanistern soll der angeklagte 24-Jährige (links neben seinem Anwalt) zur Wohnung der Familie seiner Ex-Verlobten gegangen sein.
Foto: Dieter Menne/dpa

Der Prozess gegen einen Mann im Sauerland hat begonnen, der seine Ex-Verlobte monatelang bedroht und schließlich ihre Schwester angezündet haben soll. Laut der Staatsanwältin konnte der 24-Jährige die Trennung nicht akzeptieren und wollte der Familie seiner Ex-Verlobten Leid zufügen. Die 17-jährige Schwester erlitt bei dem Angriff so schwere Brandverletzungen, dass sie zwei Wochen später verstarb. Die Anklage sieht vier Mordmerkmale erfüllt.

Der 24-jährige Syrer erklärte über seinen Anwalt, dass er sich ausführlich zu den Vorwürfen äußern wolle, jedoch erst zu einem späteren Verhandlungstermin. Daher endete der erste Prozesstag bereits nach einer Viertelstunde.

Vier Kanister mit Benzin

Mit vier Benzinkanistern sei der Angeklagte im vergangenen März zur Wohnung der Familie seiner Ex-Verlobten in einem dreistöckigen Mehrfamilienhaus in Menden gekommen. Als die Schwester öffnete, habe er sie sofort mit dem Benzin übergossen und in Brand gesteckt, sagte die Staatsanwältin. «Nahezu ihr gesamter Körper stand in Flammen.»

“Die Wohnung der Familie wurde durch das Feuer vollständig zerstört. Beim Versuch, ihre Tochter zu retten, erlitt auch die Mutter leichte Verbrennungen.”

Der Mann hatte bereits in den Monaten zuvor seine Ex-Verlobte massiv bedroht. Laut der Staatsanwältin habe er sie einmal bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt.

«Warum hast Du meiner Tochter das angetan?»

Als der Angeklagte zu Prozessbeginn in den Gerichtssaal geführt wurde, brach die Mutter in Tränen aus und redete auf Syrisch auf den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter ein. «Warum hast Du meiner Tochter das angetan?», habe sie gesagt, übersetzte ihr Anwalt später. Die Familie des Opfers und der Täter stammten ursprünglich aus dem gleichen Dorf in Syrien, sagte der Anwalt vor Journalisten. Im Prozess spielte die gemeinsame Herkunft zunächst keine Rolle.

Es wird erwartet, dass im Prozess eine umfangreiche Beweisaufnahme stattfindet: Es sind 14 Verhandlungstage bis in den Dezember hinein angesetzt.

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