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Schwerste Überschwemmungen in Pakistan und Indien, Zahl der Toten steigt dramatisch

Rettungskräfte suchen verzweifelt nach Überlebenden und bergen Leichen in den überfluteten Ortschaften. Die Lage bleibt unübersichtlich und das Ausmaß der Schäden ist noch nicht absehbar.

Die Wassermassen überraschten Pilger beim Essen. Mindestens 65 Menschen sind in Kaschmir bei einer Sturzflut gestorben.
Foto: Channi Anand/AP/dpa

Die Anzahl der Todesopfer in Pakistan und Indien ist nach heftigen Regenfällen und Sturzfluten auf über 365 gestiegen. Viele Menschen werden noch vermisst, da ganze Dörfer in der Himalayaregion überflutet wurden.

Laut einem Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde sind in Pakistan jetzt über 300 Menschen gestorben. Der Distrikt Buner in der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa ist am stärksten betroffen. Nach einem heftigen Wolkenbruch versuchen Rettungskräfte, weitere Überlebende zu finden und Leichen aus den Trümmern und dem Schlamm zu bergen. Am Freitag kamen fünf Rettungskräfte bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben.

Das Militär leistet Hilfe bei den Rettungsarbeiten im Katastrophengebiet, das aufgrund des schlechten Wetters und der Abgeschiedenheit erschwert wird. Die Provinzregierung hat den Samstag als Trauertag festgelegt. Es ist noch unklar, wie groß der Schaden tatsächlich ist, so die Behörden.

Zahl der Toten in Indien liegt bei 65

Der Rettungseinsatz im von Indien kontrollierten Teil Kaschmirs wird fortgesetzt. Laut örtlichen Behörden lag die Zahl der Todesopfer bei 65. Es gab 200 Verletzte, darunter viele schwerwiegende Fälle. In dem weitläufigen und unübersichtlichen Gebiet um das Dorf Chositi im Distrikt Kishtwar befürchteten Rettungskräfte weitere Opfer. 33 Personen galten noch als vermisst.

Der Ort dient als Zwischenstopp auf einer bekannten Route zu einem hinduistischen Schrein. Es wird berichtet, dass die Flut am Donnerstag provisorische Zeltküchen wegspülte, während die Pilger gerade beim Essen waren.

Auch im von Pakistan kontrollierten Teil Kaschmirs sowie in der an Indien und China angrenzenden Region Gilgit-Baltistan gab es Tote bei Überschwemmungen.

Monsun bringt ersehnten Regen – und Tod

Während der Monsunzeit, die von Juni bis September dauert, treten in der Himalaya-Region häufig Sturzfluten auf. Laut der Katastrophenschutzbehörde in Pakistan sind seit Beginn der Saison mindestens 634 Tote zu beklagen.

Die Bewohner der nordindischen Bundesstaaten Himachal Pradesh und Uttarakhand haben ebenfalls mit Überschwemmungen und Schlammlawinen aufgrund der starken Regenfälle zu kämpfen.

Laut Katastrophenschutz sind seit Mitte April in Nepal mindestens 124 Menschen bei Sturzfluten und Erdrutschen ums Leben gekommen, die mit dem Monsun und vorangegangenen Wetterphänomenen zusammenhängen.

dpa