Bedrohungen, Körperverletzungen und Widerstand gegen Beamte: Immer häufiger werden Bahnmitarbeiter und Bundespolizisten Opfer von Straftaten.
Mehr Straftaten gegen Bahnmitarbeiter und Bundespolizei

Mitarbeiter der Deutschen Bahn und Bundespolizisten waren im letzten Jahr häufiger Opfer von Straftaten als in den Vorjahren. Eine weitere steigende Tendenz zeichnet sich in den ersten Monaten 2025 ab, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine schriftliche Frage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch hervorgeht. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet über die Auswertung, auch der Deutschen Presse-Agentur liegen die Zahlen vor.
Im letzten Jahr erstatteten 3.151 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Bahn und externer Dienstleister Anzeige wegen Körperverletzung oder Bedrohungen. Die Zahl lag 2022 und 2023 bei etwa 2.800 bzw. 2.750.
Die Grundlage der Zahlen ist die Polizeiliche Eingangsstatistik. Das bedeutet, dass Taten nur erfasst werden, wenn sie der Polizei gemeldet werden – es existiert also eine Dunkelziffer. Es ist jedoch zu beachten, dass aufgrund der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Sommer im Jahr 2024 besonders viele Menschen für einige Wochen mit der Bahn unterwegs waren.
Mehr Straftaten gegen Polizistinnen und Polizisten
Im letzten Jahr wurden in der Polizeilichen Eingangsstatistik 10.726 Opfer unter Bundespolizistinnen und -polizisten gezählt – im Vergleich zu 9.641 (2023) und 8.125 (2022). In den ersten vier Monaten dieses Jahres deutet sich eine steigende Tendenz an, mit 3.879 Betroffenen. Es handelt sich um Bundespolizisten, die Opfer von Bedrohungen und tätlichen Angriffen wurden. Auch Widerstand gegen die Beamten wird in die Statistik aufgenommen.
Bartsch sagte dem RND, es deute sich in den ersten Monaten dieses Jahres ein weiterer trauriger Rekord an. «Leider begreifen immer mehr Menschen Bahnmitarbeiter und Polizisten als Prügelknaben der Nation. Diese Enthemmung ist inakzeptabel und stellt den Zuständen in unserem Land ein mieses Zeugnis aus.» Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) solle vor der Sommerpause einen Plan vorlegen, wie er die Zahl der Straftaten reduzieren wolle.