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Schwere Unwetter in Spanien – Tote und Vermisste

Seit Tagen hatten sich Unwetter abgezeichnet, aber plötzlich kamen sie mit voller Wucht: Heftige Regenfälle suchen weite Teile Spaniens heim und sorgen für gefährliche Überschwemmungen.

Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse.
Foto: Gregorio Marrero/AP

Heftiger Regen hat in weiten Teilen Spaniens für gefährliche Überschwemmungen gesorgt und einer noch nicht bekannten Zahl von Menschen den Tod gebracht. Mindestens sieben Menschen galten am Morgen Medienberichten zufolge noch als vermisst. Genauere Informationen über das bisher erkennbare Ausmaß und die Zahl der Toten gab es weiter nicht, vielerorts liefen die Rettungsarbeiten weiter. «Wir können bestätigen, dass Tote gefunden wurden», hatte der Ministerpräsident der östlichen Autonomen Gemeinschaft Valencia, Carlos Mazón, am Dienstagabend gesagt. Er rief die Einwohner dazu auf, sich in höhergelegene Gebiete zu begeben.

Die Situation war besonders schlimm in den bei Urlaubern sehr beliebten Mittelmeer-Anrainer-Regionen Andalusien, Murcia und Valencia. An vielen Orten wurden Straßen, Häuser und Felder überschwemmt, während Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen wurden.

In einigen Gebieten waren Anwohner in ihren Häusern eingeschlossen und setzten in sozialen Medien Notrufe ab, wie die Zeitung «El País» berichtete. Das Regengebiet, über das schon seit Tagen viel berichtet worden war, soll heute gen Nordosten weiterziehen. 

Eine Unwetterwarnung gilt weiterhin für große Teile des Landes. “Erst am Donnerstag wird sich die Lage in ganz Spanien wieder komplett entspannen”, teilte der Wetterdienst Aemet mit.

Hagel so groß wie Golfbälle

Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen. In der andalusischen Küstenortschaft El Ejido unweit von Almería, wo der Hagel bereits in der Nacht zum Dienstag besonders heftig gewütet hatte, wurden Felder und Hunderte Fahrzeuge schwer beschädigt. «Die Hagelkörner waren so groß wie Golfbälle», sagte Landwirtin Mercedes González (46) der Zeitung «El País». «Es schien wie der Weltuntergang.»

An vielen Orten im Süden und Osten Spaniens mussten Autobahnen und Landstraßen geschlossen werden. Auch der Flug- und Bahnverkehr waren betroffen. An zahlreichen Schulen und Universitäten fiel der Unterricht aus. Aufgrund eines Steinrutsches entgleiste ein AVE-Hochgeschwindigkeitszug mit 291 Passagieren an Bord auf dem Weg von Málaga nach Madrid kurz nach der Abfahrt in der Nähe der Gemeinde Álora. Es gab jedoch keine Verletzten, wie die spanische Bahngesellschaft Renfe mitteilte.

Das Unwetter mit Starkregen zog bereits am Montag über Mallorca und die anderen Balearen-Inseln. Die Situation hat sich inzwischen dort wieder beruhigt, obwohl für einige Gebiete – darunter auch auf Mallorca – noch die Unwetterwarnung Gelb galt.

dpa