Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof werden mehrere Menschen schwer verletzt. Eine Frau wird festgenommen. Die Polizei geht von ihr als einziger Täterin aus.
Lebensgefährlich Verletzte bei Messerangriff in Hamburg
Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof wurden mehrere Menschen verletzt. Die Feuerwehr berichtete von sechs lebensgefährlich Verletzten, drei schwer und drei leicht Verletzten. Die Polizei hat bisher keine Angaben zur Anzahl der Verletzten gemacht. Laut ihren Angaben griff eine Person auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 wahllos an. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Eine 39 Jahre alte Frau wurde festgenommen, wie die Polizei mitteilte. «Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass sie allein gehandelt hat», schreib die Polizei bei «X». «Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren.» Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.
Stark besuchter Verkehrsknotenpunkt
Der Hamburger Hauptbahnhof ist einer der verkehrsreichsten Knotenpunkte in Deutschland. Es gibt regelmäßig dichtes Gedränge im Feierabendverkehr am Freitag. Das Mitführen von Waffen, einschließlich Messern, ist im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt verboten.
Wie von einem dpa-Reporter beobachtet, stehen mehrere Polizisten vor einem ICE an Gleis 13/14. Mutmaßliche Passagiere sind an einer offenen Tür des Zugs zu sehen, wie sie mit den Polizisten sprechen. Rot-weiße Absperrbänder sind auf dem Gleis angebracht. Der Verkehr ruht am Nachbargleis 11/12.
Die Straßen Steintorbrücke und Steintordamm, die oberhalb der Gleise an der Südseite des Bahnhofs verlaufen, sind für den Verkehr gesperrt. Die Treppen, die zu den Gleisen führen, wurden von den Behörden blockiert.
Die Deutsche Bahn äußerte ihre «tiefe Bestürzung» über den Messerangriff. «Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten», heißt es in einer Mitteilung.
Mehrere Messerattacken in diesem Jahr
In Deutschland gab es in den letzten Monaten mehrere Messerattacken mit Schwerverletzten und Toten. In Bielefeld wurden am vergangenen Wochenende mehrere Menschen vor einer Bar lebensgefährlich verletzt, und ein tatverdächtiger Syrer wurde festgenommen. In Bremen verletzte im Februar ein Mann aus Ghana einen 35-jährigen Mann schwer mit einem Messer auf dem Bahnhofsplatz.
Im Februar wurde in Schwerin ein 17-jähriger Afghane bei einem Streit an einem Einkaufszentrum von einem Landsmann niedergestochen und verstarb. Im Januar griff ein mutmaßlich psychisch kranker Afghane in Aschaffenburg Kinder und Passanten an. Dabei wurden ein kleiner Junge und ein Familienvater getötet, drei weitere Personen schwer verletzt. Die Tat des ausreisepflichtigen Asylbewerbers löste im Bundestagswahlkampf eine Diskussion über eine strengere Migrationspolitik aus.