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Ermittler stellen Antworten nach Messerangriff in Aussicht

Nach dem Messerangriff auf die designierte Bürgermeisterin der Stadt Herdecke nehmen Ermittler einen familiären Hintergrund an. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen noch heute Näheres mitteilen.

Die designierte Bürgermeisterin wurde angegriffen.
Foto: Alex Talash/dpa

Die Ermittler wollen am Nachmittag über den aktuellen Stand der Ermittlungen nach dem lebensbedrohlichen Messerangriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke im Ruhrgebiet berichten. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einem familiären Hintergrund aus. Auch die Rolle der beiden Adoptivkinder der 57-Jährigen soll bei der für 15.00 Uhr angesetzten Pressekonferenz erläutert werden.

Sie waren laut Angaben der Ermittler nach der Tat zur Klärung des Sachverhalts zu einer Polizeiwache gebracht worden. «Die Kinder befinden sich weiter bei der Polizei», hatte eine Sprecherin der Polizei am Mittwochmorgen erklärt. Die Frage, ob beide oder eines der Kinder als Zeugen oder Verdächtige geführt werden, blieb bislang ungeklärt. 

Mordkommission eingesetzt

Am Dienstag wurde die 57-Jährige lebensgefährlich verletzt in ihrem Wohnhaus entdeckt. Sicherheitskreisen zufolge erlitt sie mehrere Messerstiche im Oberkörper. Ein Rettungshubschrauber brachte die Kommunalpolitikerin in eine Klinik, wo sie sofort intensivmedizinisch versorgt wurde.

Eine Polizeisprecherin sagte am Mittwochmorgen, dass weiterhin Lebensgefahr bestehe. Die Mordkommission führt weiterhin Ermittlungen durch. Bis spät in den Abend hatten Polizisten im Wohnhaus der Familie Spuren gesichert.

Fall erschüttert quer durch alle politischen Lager

Die Meldung über den Angriff auf die kürzlich in einer Stichwahl zur Bürgermeisterin der 22.500-Einwohner-Stadt gewählte SPD-Politikerin hat in allen politischen Lagern Bestürzung ausgelöst: Vom Kanzler bis zum SPD-Generalsekretär drückten Bundespolitiker sofort ihr Mitgefühl aus.

Auch ihre Genossen vor Ort zeigten sich erschüttert: «Wir sind in Gedanken bei ihr und ihrer Familie», sagte der Fraktionsvorsitzende der SPD in Herdecke, Klaus Klostermann, der Deutschen Presse-Agentur am Tag nach der Tat. Man habe am Dienstag kurz Kontakt zu ihr gehabt. «Wir wissen nicht, was passiert ist – das aufzuklären ist Sache der Polizei.» 

Stalzers offizielle Amtszeit soll am 1. November beginnen. Momentan sei noch völlig offen, wie es zu dem Zeitpunkt weitergehe, sagte Klostermann. «Das ist ja alles noch ganz frisch. Es geht jetzt erst mal darum, dass sie wieder vollständig gesund wird.»

dpa