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Mette-Marits Sohn Marius hat keinen Diplomatenpass mehr

Marius Borg Høiby steht ohne Diplomatenpass da. Grund dafür sollen nicht die Vorwürfe gegen ihn sein. Zu diesen steht jedoch bald eine wegweisende Entscheidung der Osloer Staatsanwaltschaft an.

Marius Borg Høiby ist der älteste Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit. (Archivbild)
Foto: Lise Aserud/NTB/dpa

Marius Borg Høiby (28), der älteste Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit (51), kann nicht mehr mit seinem Diplomatenpass reisen. Das haben das norwegische Außenministerium und der Osloer Hof gegenüber mehreren Medien bestätigt.

Kronprinz Haakon (52) hatte zuvor angedeutet, dass sein Stiefsohn Høiby seit seiner Kindheit neben einem gewöhnlichen Pass auch einen Diplomatenpass besitzt. Ein solcher Pass soll es Diplomaten sowie Regierungs- und Königshausmitgliedern mit offiziellen Aufträgen im Ausland erleichtern zu reisen. Die Tatsache, dass Høiby diesen Vorteil nun verloren hat, soll jedoch nicht mit den Gewalt- und Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn zusammenhängen, sondern mit neuen Richtlinien, die vor mehr als sechs Monaten in Kraft getreten sind, wer in der königlichen Familie einen Diplomatenpass erhält.

Diese Praxis bedeute, dass die direkten Königshausmitglieder einschließlich Prinz Sverre Magnus (19), Prinzessin Märtha Louise (53) und Prinzessin Astrid (93) einen solchen Pass hätten, sagte die Pressechefin des Königshauses dem Wochenblatt «Se og Hør», das zuerst darüber berichtet hatte. Andere volljährige Mitglieder der Königsfamilie reisen demnach mit einem gewöhnlichen Pass. Eine Königshaussprecherin bestätigte die Angaben gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Mögliche Anklageentscheidung Mitte August

Høiby ist das älteste Kind von Mette-Marit, die mit Thronfolger Haakon zwei weitere Sprösslinge hat: Erbprinzessin Ingrid Alexandra (21) und Prinz Sverre Magnus. Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, ist aber kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses.

Vor einem Jahr wurden erste Gewaltvorwürfe gegen ihn erhoben. Zu dieser Zeit gestand er, unter dem Einfluss von Alkohol und Kokain gewalttätig gegenüber seiner damaligen Freundin gewesen zu sein und Dinge in ihrer Wohnung zerstört zu haben. Seitdem hat die Polizei die Vorwürfe gegen ihn weiter ausgedehnt, auch auf mehrere Sexualdelikte, die gemäß dem norwegischen Vergewaltigungsparagrafen mit mehreren Jahren Gefängnis bestraft werden können. Høiby hat die meisten der Vorwürfe über seine Anwälte bestritten, insbesondere die ihm vorgeworfenen Sexualstraftaten.

Es ist möglich, dass der Fall bald vor Gericht landet: Der Staatsanwalt aus Oslo, Sturla Henriksbø, hatte angekündigt, bis Mitte des Monats zu entscheiden, ob er Anklage gegen Høiby erhebt oder nicht.

dpa