Bei Wien werden Bargeld, Goldbarren, teure Uhren und Schmuck sichergestellt. Laut Polizei bezahlten Menschen für angebliche okkulte Rituale. Auch in Deutschland.
Millionenbetrug – auch Deutsche Opfer von «Schamanin»?
Die österreichische Polizei hat Geld und Wertgegenstände im zweistelligen Millionenbereich als Beute einer mutmaßlich betrügerischen «Schamanin» sichergestellt. Die Ermittler gehen davon aus, dass auch Menschen in Deutschland und der Schweiz geschädigt wurden, wie die niederösterreichische Polizei mitteilte.
Die 44-jährige Verdächtige ist flüchtig. Ihr Sohn wurde verhaftet. In ihrem Haus in Maria Enzersdorf bei Wien entdeckte die Polizei neben 4,1 Millionen Euro Bargeld auch 2,1 Millionen Schweizer Franken und 500 Deutsche Mark. Das Geld soll die Frau von den vermeintlichen Betrugsopfern erlangt haben. Außerdem wurden zahlreiche Schmuckstücke und Gold im Millionenwert beschlagnahmt.
Hunderttausende Euro für «Reinigungsrituale»
Die Polizei nahm Ermittlungen auf, nachdem die Verdächtige mutmaßlich über 730.000 Euro von einem Opfer erbeutet hatte. Sie behauptete, eine nahe Angehörige des Opfers stehe unter einem tödlichen Fluch. Für schamanistische «Reinigungsrituale» verlangte die 44-Jährige angeblich die hohe Summe.
Ein österreichischer Ermittler sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Verdächtige bereits in Deutschland «polizeilich in Erscheinung getreten» sei. Er vermute, dass es Opfer in Süddeutschland und im Raum Köln gebe.
Um mehr Opfer zu identifizieren, hat die Polizei Fotos von Schmuck, Uhren, Münzen, Goldbarren, Geldbündeln – einschließlich Sparstrümpfen – veröffentlicht. Auf den Bildern ist unter anderem ein Geldumschlag einer Hamburger Bank und die Schmuckdose eines Juweliers aus dem brandenburgischen Neuruppin zu sehen.