Alle hatten es bereits befürchtet: Die schweren Unwetter in Spanien verziehen sich zwar langsam, aber immer noch werden weitere Opfer geborgen.
Mindestens 158 Tote bei Unwettern in Spanien
Die Anzahl der Todesopfer nach den verheerenden Unwettern in großen Teilen Spaniens ist auf mindestens 158 gestiegen. In der am schwersten betroffenen Region Valencia im Osten des Landes wurden allein 155 Leichen gefunden, wie die Regionalregierung berichtete. Drei weitere Opfer wurden in den Regionen Andalusien und Kastilien-La Mancha gemeldet. Es gibt immer noch Dutzende von Vermissten.
Bei extrem starkem Niederschlag waren am Dienstag immer mehr Flüsse über die Ufer getreten, allen voran in Valencia, aber auch in den ebenfalls bei Touristen sehr beliebten Mittelmeerregionen Murcia und Andalusien sowie in Kastilien-La Mancha. Der Wetterdienst Aemet sprach von einem «historischen Unwetter», dem schlimmsten solcher Art in der Region Valencia, wo die meisten Toten verzeichnet wurden.
An einigen Orten der Region Valencia fiel innerhalb eines Tages so viel Regen wie normalerweise in einem Jahr – laut Aemet bis zu 490 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Plötzlich verwandelten sich Straßen in Flüsse und Bäche in reißende Ströme, die Menschen, Autos und Bäume sowie Infrastruktur mit sich rissen und an vielen Stellen große Verwüstung anrichteten.
Auslöser für die Unwetter war das Wetterphänomen «Dana» oder «Kalter Tropfen» (gota fría). Es tritt in der spanischen Mittelmeerregion in den Monaten September und Oktober häufig auf und basiert auf stark schwankenden Temperaturen von Meer und Luft. Das Phänomen entsteht, wenn sich die ersten atlantischen Tiefausläufer mit feuchtkalter Luft über das warme Mittelmeer schieben.
Erinnerungen an die Flutkatastrophe im Ahrtal
Vor dem Hintergrund dieser plötzlichen Wetterextreme erinnerten sich viele in Deutschland auch an die Flutkatastrophe im Ahrtal, bei der im Juli 2021 mindestens 135 Menschen ums Leben kamen.