Einsatzkräfte bekämpfen 16 große Waldbrände und zahlreiche kleinere Feuer. Innenminister verspricht volle Unterstützung im Kampf gegen die Brände.
Spanien kämpft gegen verheerende Waldbrände
Im Rahmen eines der schlimmsten Waldbrandjahre in Spanien kämpfen Einsatzkräfte laut Angaben des Innenministeriums weiterhin gegen 16 große Waldbrände der zweithöchsten Kategorie. Außerdem brachen in verschiedenen Regionen Dutzende kleinere Feuer aus. Innenminister Fernando Grande-Marlaska versicherte im staatlichen TV-Sender RTVE, dass der Staat alle erforderlichen Mittel zur Bekämpfung der Brände bereitstellen werde. Er warnte davor, dass die Waldbrandgefahr aufgrund der großen Hitze und Trockenheit nach wie vor extrem hoch sei.
Seit Anfang des Jahres sind nach offiziellen Angaben bereits 157.000 Hektar Wald- und Vegetationsflächen verbrannt, allein im August 115.000 Hektar. Das entspricht fast der Hälfte des Saarlandes. An vielen Orten gab es Berichte, dass Feuerwehrleute bei Einsätzen von bis zu 20 Stunden hintereinander unter Erschöpfung litten. In diesem Monat sind bisher schon drei Brandbekämpfer ums Leben gekommen.
Politik streitet über Verantwortlichkeiten
Die Brände führten zu einem intensiven Schlagabtausch zwischen der linken Zentralregierung und der konservativen Opposition. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, nicht genug für die Brandprävention und die angemessene Ausrüstung der Feuerwehren getan zu haben.
Mit dem Gartenschlauch gegen die Flammenwand
In der Zwischenzeit klagten betroffene Bürger über teilweise unzureichende Unterstützung. Videos zeigten, wie Menschen versuchten, ihre Häuser mit Gartenschläuchen vor den Flammen zu schützen.
Experten haben in spanischen Medien darauf hingewiesen, dass die Landflucht der vergangenen Jahrzehnte und der dadurch entstandene Wildwuchs von Wald- und Buschflächen neben den Auswirkungen des Klimawandels ein Grund für die extreme Intensität der Brände sei.
Opposition fordert Einsatz des Militärs
Der Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo hat nun einen verstärkten Einsatz des regulären Militärs zur Unterstützung bei der Brandbekämpfung gefordert. Die UME, eine Sondereinheit des Militärs für Brandbekämpfung, ist bereits seit Tagen im Einsatz. Innenminister Grande-Marlaska versicherte, dass den betroffenen Regionen alle notwendige Hilfe zukommen werde. Zuvor hatte er bei der EU um Hilfe gebeten und Frankreich schickte zwei Löschflugzeuge.
Größter Einzelbrand in der bekannten Geschichte Spaniens
In den Autonomen Regionen Kastilien und León, Galicien und der Extremadura wurden bereits mindestens 12.000 Menschen evakuiert. Die schlimmsten Brände wüten seit Tagen im dünn besiedelten Nordwesten des Landes. Der größte je in Spanien registrierte Waldbrand in der Region von Zamora ist weiter außer Kontrolle. Etwa 38.000 Hektar wurden bereits vernichtet. Die Lage war auch in der Gegend der Stadt Ourense in Galicien und in Cáceres in der Autonomen Gemeinschaft Extremadura schwierig.