Zum Kumbh-Mela-Festival im nordindischen Prayagraj strömen Millionen von Menschen. Erneut kommt es wegen des weltweit größten Pilgerfests zu einem Unglück mit mehreren Toten.
Mindestens 18 Tote bei Massenpanik auf Bahnhof in Neu-Delhi
Bei einem Massenpanik auf einem Bahnhof in Neu-Delhi sind mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Kinder. Laut Angaben der staatlichen indischen Eisenbahngesellschaft wurden zudem mehr als ein Dutzend Menschen verletzt. Aufgrund des großen Andrangs von Reisenden zum weltweit größten Pilgerfest Maha Kumbh Mela in der etwa 670 Kilometer entfernten Stadt Prayagraj war der Bahnhof stark überfüllt, so der Sprecher der zuständigen Zone Nord der indischen Eisenbahn, Himanshu Upadhyay, gegenüber dem öffentlichen Rundfunksender All India Radio News. Indische Medien berichteten von chaotischen Szenen auf dem Bahnhof.
Zu dem Unglück am Samstagabend (Ortszeit) kam es den Angaben zufolge, als sich größere Menschenmengen von einem Bahnsteig zu einem anderen in Bewegung setzten. «Angesichts der Massen beschlossen wir, mehrere Sonderzüge einzusetzen», sagte Upadhyay. Viele Reisende hätten zu einer anderen Plattform wechseln wollen. Auf der Treppe einer Fußgängerüberführung seien dann wahrscheinlich Menschen gestürzt und auf andere gefallen, was zu der Panik geführt habe. Die genaue Ursache der Katastrophe soll eine Untersuchungskommission der Bahn ermitteln.
Premier Modi äußert sich «erschüttert»
Laut der indischen Nachrichtenagentur PTI waren unter den Opfern fünf Minderjährige. Augenzeugen berichteten der Agentur, dass mehrere Personen aufgrund des dichten Gedränges ohnmächtig geworden seien. PTI zitierte ungenannte Quellen, die angaben, dass Zugverspätungen zu den chaotischen Zuständen auf dem Bahnhof beigetragen haben könnten. Bahnvertreter wiesen jedoch Gerüchte zurück, dass es plötzliche Gleiswechsel gegeben habe.
Ministerpräsident Narendra Modi zeigte sich «erschüttert» über die Massenpanik auf dem Bahnhof von Neu-Delhi «Meine Gedanken sind bei all jenen, die ihre Angehörigen verloren haben. Ich bete, dass die Verletzten schnell genesen», schrieb Modi auf der Plattform X.
Erst Ende Januar waren laut damaligen Angaben während des Pilgerfests in Prayagraj mindestens 30 Menschen bei einer Massenpanik auf dem Festivalgelände am Ufer des Ganges im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh ums Leben gekommen.
Das Zentrum des sechswöchigen Festivals sind rituelle Waschungen an der Stelle, wo sich der Ganges und der Yamuna mit dem nur in der Mythologie existierenden Strom Saraswati vereinigen. Bei den großen religiösen Festen Indiens kommt es immer wieder zu Massenpaniken.