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Missbrauchsfall Al Fayed: Polizei ermittelt gegen Helfer

In der BBC warfen zwei Frauen Ende September dem gestorbenen Geschäftsmann Al Fayed sexuelle Gewalt vor. Der Bericht sorgte in Großbritannien für einen Schock. Das Ausmaß dürfte noch viel größer sein.

Der 2023 gestorbene Geschäftsmann soll Dutzende Mädchen und Frauen sexuell missbraucht haben. (Archivbild)
Foto: Simon Dawson/AP/dpa

Der verstorbene Unternehmer Mohamed Al Fayed soll laut Angaben der Londoner Polizei über Jahrzehnte mutmaßlich Dutzende von Mädchen und Frauen sexuell missbraucht haben. Seit den öffentlichen Anschuldigungen Ende September haben sich 90 Opfer gemeldet, wie die Metropolitan Police mitteilte.

Die BBC und die Zeitung «Guardian» berichteten, damit würden insgesamt 111 Frauen und Mädchen Vorwürfe sexueller Gewalt gegen den früheren Besitzer des Luxuskaufhauses Harrods erheben. Das jüngste mutmaßliche Opfer sei zum Tatzeitpunkt 13 Jahre alt gewesen. Al Fayed wurde nie angeklagt.

Eine Spezialeinheit prüfe alle Berichte, teilte die Polizei weiter mit. Als Ergebnis seien Ermittlungen «gegen eine Reihe von Personen eingeleitet, die mit Al Fayed in Verbindung stehen», hieß es weiter. «Die Beamten arbeiten daran, herauszufinden, welche Rolle diese Personen bei der Unterstützung und Ermöglichung von Al Fayeds Straftaten gespielt haben könnten.» Laut «Guardian» handelt es sich um fünf Personen.

«Drängende Fragen» zum Ausmaß des Falls

Die Zeitung kommentierte, das Ausmaß des Falls «wirft drängende Fragen darüber auf, wie er mit seinen Verbrechen davonkommen konnte». Zuvor hatte das Blatt bereits berichtet, dass korrupte Polizisten Al Fayed geholfen haben sollen, Vorwürfe von ehemaligen Mitarbeiterinnen abzuwehren.

Al Fayed verstarb im August 2023 im Alter von 94 Jahren. Er war über längere Zeit unter anderem Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods und des Londoner Fußballclubs FC Fulham. Viele seiner Angestellten sollen Opfer gewesen sein. Sein Sohn Dodi Al Fayed war der letzte Partner von Diana und verstarb zusammen mit der Prinzessin bei einem Autounfall in Paris im Jahr 1997.

dpa