Ein Angeklagter soll mit einem tiefgefrorenen Hähnchenschenkel auf einen Mann eingeschlagen haben. Vor Gericht erzählt der Beschuldigte eine andere Version.
Mit Hähnchenschenkel zugeschlagen? 42-Jähriger vor Gericht
Weil er Menschen angegriffen und verletzt haben soll, steht ein 42-jähriger Mann in Freiburg vor Gericht. Der Angeklagte räumte bei seiner Vernehmung ein, bei einer Schlägerei einem Mann ein Stück eines Ohres abgebissen zu haben. «Ich habe das nicht mit Absicht gemacht», sagte er laut seiner Dolmetscherin vor einer Strafkammer des örtlichen Landgerichts.
Der Mann wird beschuldigt, unter anderem schwere Körperverletzung begangen zu haben. Er bestreitet jedoch, einem anderen Mann während eines Streits mit einem tiefgefrorenen Hähnchenschenkel ins Gesicht und gegen den Kopf geschlagen zu haben. Stattdessen behauptet er, dass sein Gegner das Fleischstück selbst aus dem Gefrierfach eines Kühlschranks geholt habe, um eine Kopfverletzung zu kühlen.
Die Ereignisse sollen sich im April und Mai des letzten Jahres in der Region Freiburg zugetragen haben. Der Beschuldigte befindet sich in Untersuchungshaft. Der 42-jährige Mann, der angibt, früher auf Spitzenniveau als Ringer aktiv gewesen zu sein, äußerte sich vor Gericht ausführlich zu den Anschuldigungen. Dabei stand er gelegentlich auf, um mit Gesten und Bewegungen die Kämpfe anschaulich darzustellen.
Schlägerei mit Treppensturz
Im April soll er in Pfaffenweiler bei Freiburg versucht haben, bei einem Bekannten Schulden einzutreiben. Nach Schilderung des Angeklagten stürzten beide bei einer Schlägerei eine Treppe hinunter. Er gab zu, den Mann dann zu Boden gebracht und geschlagen zu haben – aber nicht mit dem Hähnchenschenkel.
Im Mai kam es dann in der Wohnung einer Bekannten zu einem Kampf mit einem anderen Mann. Dieser Streit endete mit dem abgebissenen Teil des linken Ohres. Seit der Tat ist die Hörfunktion des Geschädigten eingeschränkt, wie die Anklagebehörde berichtete.
Angeklagter berichtet über massiven Alkoholkonsum
«An diesem Tag habe ich ganz viel Alkohol getrunken», erinnerte sich der Angeklagte. Er habe an diesem Tag zudem Drogen gesucht. «Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe», sagte er mit Blick auf die ihm vorgeworfene Tat.
Der Angeklagte gab an, dass er als Sporttrainer früher auch mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet hat. Der Prozess wird noch bis Ende Januar fortgesetzt.