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Mit Traumtor: VfB Stuttgart zieht ins Pokal-Finale ein

Zsolt Löw soll RB Leipzig zu einem versöhnlichen Saisonende führen. Doch die Titelchance im DFB-Pokal ist dahin. Der VfB Stuttgart fährt zum Finale nach Berlin.

Ein 1:0 der Marke "Tor des Monats": Angelo Stiller jubelt über sein 1:0.
Foto: Tom Weller/dpa

Der VfB Stuttgart hat dank eines Traumtors auch RB Leipzig den Neuanfang nach dem Aus von Marco Rose verdorben und die große Chance auf den ersten DFB-Pokal-Triumph seit 28 Jahren verpasst. Mit 3:1 (1:0) gewannen die Schwaben das spannende Halbfinale gegen den Bundesliga-Rivalen mit dem Cheftrainer-Debütanten und Interimscoach Zsolt Löw.

Am 24. Mai wird das Team von Trainer Sebastian Hoeneß aus Stuttgart als klarer Favorit ins Endspiel gegen das Sensationsteam Arminia Bielefeld gehen. Der Drittligist hatte am Dienstag völlig überraschend den Titelverteidiger Bayer Leverkusen mit 2:1 besiegt.

Angelo Stiller erzielte in der 5. Minute einen beeindruckenden Volleyschuss, Nick Woltemade (57.) und Jamie Leweling (73.) führten die Gastgeber vor 60.000 Zuschauern mit ihren Toren nach Berlin. Dadurch brachten sie auch den mitfiebernden Red-Bull-Fußballchef Jürgen Klopp auf der Tribüne zum Ärger. Der VfB konnte sich jedoch auch bei dem überragenden Nationaltorhüter Alexander Nübel bedanken, dass sie zum ersten Mal seit zwölf Jahren ins Finale einzogen. Stürmer Benjamin Sesko konnte für die Leipziger nur verkürzen (62.). Am Ende trafen Woltemade aus Stuttgart und Sesko aus Leipzig noch die Latte.

Zuletzt im Jahr 1997 feierten die Schwaben den Titel, es war der dritte nach 1958 und 1954. Mit einem Sieg im Endspiel könnte sich auch die Chance auf eine erneute Teilnahme am Europapokal erfüllen. In der Bundesliga ist der VfB derzeit auf den elften Platz abgerutscht.

RB, der Pokalsieger von 2022 und 2023, mangelte es an Effizienz. Zum ersten Mal verloren die Sachsen ein Halbfinale in der fünften Vorschlussrunden-Teilnahme. Löws Hauptaugenmerk liegt nun darauf, den Tabellensechsten im Saison-Endspurt noch in die Champions League zu führen.

Stiller trifft traumhaft per Marke «Tor des Monats»

Ihn habe «gesunde Aufregung, gesunde Anspannung» heimgesucht, hatte der langjährige Co-Trainer Zsolt Löw vor dem Anpfiff bei Sky verraten. Schnell dürfte etwas Unmut hinzugekommen sein, denn die Herausforderung des Pokal-Halbfinals wurde schon nach wenigen Minuten noch größer. 

Der VfB erwischte einen Traumstart, als gleich die erste Ecke der Gastgeber zu einem Treffer der Marke «Tor des Monats» führte. Per famosem Volleyschuss aus rund 18 Metern traf Mittelfeldlenker Stiller halbrechts ins Tor. Leipzigs Pokal-Torwart Maarten Vandevoordt wurde überrascht und reagierte nicht.

Der laute Jubel der Schwaben stand im Gegensatz zu den ernsten Gesichtern von RB-Fußballchef Jürgen Klopp, dem Technischen Direktor von RB, dem ehemaligen VfB-Stürmer Mario Gomez und dem RB-Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff auf der Tribüne. An der Seite von Klopp wird Zsolt Löw nach dem Saisonende wieder in seine Rolle als Chefstratege im RB-Kosmos zurückkehren.

VfB-Nationaltorhüter Nübel mehrfach gefordert

Mit zunehmender Spielzeit erholten sich die Leipziger immer mehr vom frühen Gegentor-Schock. „Lois Openda zwang den VfB-Nationaltorhüter Nübel gleich in drei Szenen zu Paraden. Auch Xavi Simons hatte eine vielversprechende Abschlussmöglichkeit. Klopp war von dem Spiel mitgerissen, immer wieder stand er von seinem Platz auf.“

«Man merkt natürlich beiden Mannschaften an, dass es um wahnsinnig viel geht, um den Einzug ins Finale», beschrieb der frühere Bundestrainer Joachim Löw die Partie in der Halbzeit-Pause bei Sky.

Die Partie setzte nach dem Seitenwechsel mit hoher Intensität fort. Nach einem Doppelpass mit Ermedin Demirovic zeigte U21-Nationalstürmer Woltemade erneut seine anhaltende Topform. Allerdings machte Sesko nur fünf Minuten später das Spiel wieder spannend. Löw feuerte sein Team am Spielfeldrand an. Leweling drückte den Ball dann jedoch über die Linie zur Entscheidung.

dpa