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Anklage: Mutter berichtet von Drohungen und Gewalt des Angeklagten

Der 37-jährige Moldawier wird beschuldigt, die Neunjährige auf ihrem Weg zur Schule getötet zu haben. Motiv: Rache nach Trennung.

Der wegen Mordes an der neunjährigen Valeriia Angeklagte wartet am Landgericht Chemnitz auf den Beginn seines Prozesses.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Zum Prozessauftakt um den Mord an der kleinen Valeriia aus dem mittelsächsischen Döbeln hat die Mutter von Gewalt und Drohungen des Angeklagten berichtet. Wenn sie ihn verlasse, werde er ihr weh tun, habe ihr damaliger Freund rund zwei Wochen vor dem Verschwinden des Kindes gesagt. «Du wirst weinen bis zum Ende deines Lebens.» Sie gab ihm dennoch nach einem Übergriff und telefonischem Stalking einen Korb. «Er hat mich kontrolliert», berichtet sie über die zweimonatige Beziehung.

Die Anklage lautet, dass der 37-jährige Moldawier am 3. Juni 2024 die Neunjährige auf dem Weg zur Schule in sein Auto gelockt und in einem Wald getötet hat, indem er den Kopf des Kindes in ein Schlammloch gedrückt hat, bis es durch das Einatmen von Schlamm erstickt ist.

Laut Anklage war der Mann verärgert und krankhaft eifersüchtig, weil sich Valeriias Mutter wenige Tage zuvor von ihm getrennt hatte. Er wollte sich dafür an ihr rächen. Zu den Vorwürfen äußerte er sich am Prozessauftakt nicht.

Tagelange Suche nach Valeriia

Valeriia war aus der Ukraine. Ihre Mutter war mit den Kindern wegen des Krieges in ihrer Heimat nach Deutschland geflohen und hatte in Döbeln eine neue Heimat gefunden. Dort besuchte die Neunjährige die Schule. Am 3. Juni kam sie jedoch nicht an. Ihr Verschwinden wurde erst bemerkt, als sie am Nachmittag nicht nach Hause kam.

Die Polizei suchte daraufhin tagelang nach dem Kind. Es wurden ein Hubschrauber, Drohnen, Taucher und Spezialhunde eingesetzt. Doch das Mädchen war bereits verstorben. Erst über eine Woche später wurde die Leiche von der Polizei im Unterholz eines Waldes gefunden. Der Angeklagte wurde wenige Tage später in Prag festgenommen und schließlich nach Deutschland überstellt. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft.

Vier Verhandlungstage sind vorerst für den Prozess am Landgericht Chemnitz bis Ende Januar geplant. Im Falle einer Verurteilung droht dem Mann eine lebenslange Freiheitsstrafe.

dpa