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DNA-Analyse enthüllt: Kopflose Leiche in Südtirol ist Opfer von Mordserie

Eine grausame Mordserie in Sontheim an der Brenz endlich aufgeklärt. Haupttäter und Mittäter zu lebenslanger Haft verurteilt, Leichenteile im Garten führten zu Ermittlungen.

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Weil er drei Menschen getötet hat, wurde der Mann zu lebenslanger Haft verurteilt. (Archivbild)
Foto: Stefan Puchner/dpa

Fast zwanzig Jahre lang war das dritte Opfer einer Mordserie in der württembergischen Gemeinde Sontheim an der Brenz verschwunden. Jetzt ist klar: Eine 2008 in Südtirol gefundene kopflose Leiche gehört zu einem jungen Mann – dem Schwiegersohn des Haupttäters. Eine DNA-Analyse bestätigte dies, wie die Staatsanwaltschaft Ellwangen auf Anfrage bestätigte. Vorher hatten italienische und deutsche Medien darüber berichtet.

Die brutale Serie von Morden in dem kleinen Ort Sontheim an der Brenz (Kreis Heidenheim) an der Landesgrenze von Baden-Württemberg und Bayern hielt Ermittler und Justiz jahrelang in Atem. Laut Staatsanwaltschaft ereigneten sich die Verbrechen in den Jahren 2008, 2014 und 2019. Zu den Opfern zählten neben dem Schwiegersohn auch ein anderer Partner der Tochter des Haupttäters sowie ein Garagenbesitzer.

Täter sitzt lebenslang in Haft 

Der damals 55-jährige italienische Staatsbürger wurde 2019 und 2020 vom Landgericht Ellwangen wegen zweifachen Mordes und Totschlags zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Seine beiden Söhne, die als Mittäter agierten, verbüßen ebenfalls Haftstrafen. Die Ermittlungen wurden durch Leichenteile im Garten des Familienhauses ausgelöst.

Laut Gericht ging der streng katholische Familienvater bei den Taten immer nach dem gleichen Muster vor: Zuerst erdrosselte er seine Opfer, zersägte sie mit Kettensägen und entsorgte sie in Italien.

Laut dem Urteil tötete der Mann den Garagenbesitzer 2019 aus Habgier. Den türkischen Schwiegersohn 2008, weil er aus seiner Sicht nicht in die italienische Familie passte. Und den neuen Lebensgefährten seiner Tochter 2014, weil dieser sie und ihre Kinder körperlich misshandelt haben soll.

DNA-Abgleich brachte Gewissheit

Während der Verhöre in den Jahren 2018 und 2019 gestand der Mann die Taten. Vor Gericht bestritt er jedoch den Mord an seinem Schwiegersohn. Da damals keine Spur von der Leiche vorhanden war, wurde diese Handlung als Totschlag eingestuft. Laut der Staatsanwaltschaft Ellwangen wird es keine erneute Anklage geben. Ein Sprecher erklärte, dass der Mann nicht zweimal wegen der Tötung seines Schwiegersohnes verurteilt werden könne.

Der leblose Körper des jungen Mannes wurde von zwei Arbeitern in einem Karton an der Brennerautobahn in der Nähe von Klausen in Südtirol entdeckt – und blieb bis zuletzt ein ungelöstes Rätsel. Erst durch einen DNA-Abgleich wurde die Identität des Mannes bestätigt. Sein Kopf wurde bisher nicht gefunden.

dpa