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Neuer Weihnachtsmarkttarif: Gema einigt sich auf Vergünstigung

Die Vergütung für Musiknutzung auf Weihnachtsmärkten wird um 35 Prozent reduziert. Der Tarif gilt ab 2025 für vier Jahre.

Die Höhe der Gebühren für lizenzierte Musik auf Weihnachtsmärkten soll sinken. (Symbolbild)
Foto: Peter Kneffel/dpa

Nach langem Streit um gestiegene Musiklizenz-Rechnungen für Weihnachtsmärkte haben sich alle Beteiligten laut Gema auf einen neuen, vergünstigten Tarif verständigt. Der neue Tarif reduziere die Vergütung für öffentliche Musiknutzungen auf Weihnachtsmärkten um 35 Prozent und trete bereits zur kommenden Weihnachtsmarktsaison 2025 in Kraft, teilte die Gema mit. Der «Weihnachtsmarkttarif» soll demnach zunächst für vier Jahre gelten.

Gebühr bei öffentlicher Nutzung

Die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) vertritt die Urheberrechte von etwa 100.000 Mitgliedern, darunter Musiker, Komponisten, Texter und Musikverlage, sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus der ganzen Welt. Im Grunde genommen wird immer dann eine Gema-Gebühr fällig, wenn Musik öffentlich genutzt wird, beispielsweise bei Veranstaltungen oder auch bei Hintergrundmusik im Einzelhandel.

Der neue Tarif wurde laut Mitteilung nun von der Gema und der Bundesvereinigung der Musikveranstalter gemeinsam mit Vertretern von Städtetag, Landkreistag, Städte- und Gemeindebund, der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing sowie dem Deutschen Schaustellerbund vereinbart.

«Besonderer Charakter» von Weihnachtsmärkten

In den vergangenen Jahren hatten sich viele Kommunen über gestiegene Gema-Rechnungen für die Musik auf Weihnachtsmärkten beschwert. Aus Protest gab es in mehreren Städten einen «Tag der Stille» ohne Musik auf dem Weihnachtsmarkt. Die Gema hatte damals dazu mitgeteilt, dass sich die Berechnungsgrundlage nicht geändert habe – allerdings hätten einzelne Weihnachtsmärkte zuvor deutlich zu kleine Veranstaltungsflächen gemeldet.

Die Gema betonte nun, dass der neue Tarif den speziellen Charakter moderner Weihnachtsmärkte berücksichtigt, die sich im Laufe der Jahre in Bezug auf Dauer und inhaltliche Ausrichtung verändert haben. Die Märkte unterscheiden sich stark in ihren Öffnungszeiten und bieten heute ein viel vielfältigeres Programm – von Bühnenshows über Hintergrundmusik in den Ständen und bei den Schaustellern bis hin zu Chorvorführungen. Um dies zu berücksichtigen, wurde eine reduzierte Vergütung vereinbart.

Tausende Weihnachtsmärkte betroffen

Allein im vergangenen Jahr hätten die Betreiber von bundesweit mehr als 7.000 Weihnachtsmärkten die Nutzung von Musik bei der Gema angemeldet, sagte Vorstandsmitglied Georg Oeller. «All diese Märkte profitieren nun von dem neuen Weihnachtsmarkttarif, sei es der ehrenamtlich organisierte bis hin zu den großen Weihnachtsmärkten von Städten und Gemeinden», betonte er.

dpa