Elon Musk startet alternative Enzyklopädie Grokipedia
Mit Grokipedia will Musk Wikipedia Konkurrenz machen, doch Nutzer bemerken Ähnlichkeiten und fragwürdige Quellenangaben.
Tech-Milliardär Elon Musk hat die Wikipedia schon lange im Visier. (Archivbild)
Foto: Jose Luis Magana/AP/dpa
Elon Musk hat seine Alternative zur Online-Enzyklopädie Wikipedia gestartet. Die Website mit dem Namen Grokipedia bietet ein ähnliches Design mit einer Suchmaske und Artikeln mit Quellenverweisen. Sie wurde bei der KI-Firma xAI des Tech-Milliardärs entwickelt.
Der Entwicklungsstand von Grokipedia wird zum Start als «Version 0.1» bezeichnet. Schon in diesem Stadium sei die Enzyklopädie seiner Meinung nach «besser als Wikipedia», schrieb Musk bei seiner Online-Plattform X. Allerdings fiel Nutzern auf, dass einige Texte auf Artikeln bei Wikipedia basieren. So verwies das Technologie-Blog «The Verge» auf den Grokipedia-Beitrag zu Apples Macbook Air, unter dem steht, dass er von Wikipedia «adaptiert» worden sei.
Musk wettert gegen Wikipedia
Die Wikipedia-Beiträge werden von Nutzern erstellt und bearbeitet. Musk behauptet jedoch schon seit langem, dass die Enzyklopädie nicht objektiv ist und eine linke politische Ausrichtung hat. Er selbst ist für rechte Ansichten bekannt.
Der Name von Musks Gegenentwurf zur Enzyklopädie lehnt an den des xAI-Chatbots Grok an. Musk hatte immer betont, dass Grok eine KI-Software sein soll, die nach der Wahrheit sucht. In den letzten Monaten hat Grok jedoch für Kontroversen wegen antisemitischer Äußerungen gesorgt. Musks Firma machte eine fehlerhafte Programmierung dafür verantwortlich.
KI-Faktencheck?
Es wird berichtet, dass die Artikel der Musk-Enzyklopädie einem Faktencheck von Grok unterzogen wurden. Es ist noch unklar, wie dieser Prozess genau abläuft und welche Quellen dabei verwendet werden. KI-Software ist bekannt für sogenannte Halluzinationen, bei denen sie plausible Informationen erzeugt.
«Wir sind immer noch dabei, zu verstehen, wie Grokipedia funktioniert», hieß es in einer Stellungnahme der Wikimedia-Stiftung, die hinter der Wikiepdia steht, bei «The Verge». Sie verwies darauf, dass KI-Firmen auf von Menschen erstellte Beiträge etwa bei Wikipedia zurückgreifen.
