Vor mehr als fünf Jahren sorgte eine Hochzeitsgesellschaft für Aufsehen, weil sie die Autobahn 3 blockierte. Nun sollten sieben Teilnehmer als Angeklagte vor Gericht.
«Mutter aller Hochzeitskorsos»: Prozess abgebrochen
Weil ein Angeklagter und die meisten Zeugen nicht erschienen, ist der Strafprozess um die «Mutter aller Hochzeitskorsos» nach kurzer Zeit abgebrochen und vertagt worden. Amtsrichter Stefan Ortmann sah in Düsseldorf nach einem Rechtsgespräch mit den sieben Verteidigern keine andere Möglichkeit, als im kommenden Jahr einen weiteren Versuch zu starten. Zuvor hatte der Staatsanwalt die Einstellung des Verfahrens abgelehnt.
A3 bei Ratingen mit mehreren Sportwagen vollständig blockiert
Sieben Angeklagte sollten sich am Düsseldorfer Amtsgericht wegen der bereits mehr als fünf Jahre zurückliegenden Geschehnisse rund um einen Hochzeitskorso auf der Autobahn 3 verantworten. Der Fall hatte als «Mutter aller Hochzeitskorsos» für Furore gesorgt.
Die Hochzeitsgesellschaftsteilnehmer sollen am 22. März 2019 die Autobahn 3 bei Ratingen in Richtung Köln vollständig blockiert haben. Darunter war auch der damalige Bräutigam. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt die 30 bis 41 Jahre alten Männer der gemeinschaftlichen Nötigung.
Wagen brannte im Kreis drehend Bremsspur in den Asphalt
Laut Anklage hatten die Männer mit mehreren Sportwagen und anderen Autos alle Fahrbahnen samt Seitenstreifen blockiert und so den nachfolgenden Verkehr ausgebremst. Ein Wagen soll quer zur Fahrbahn gestellt worden sein, ein anderer soll sich vor dem Brautfahrzeug auf der Autobahn im Kreis gedreht und eine runde Bremsspur («Donut») in den Asphalt gebrannt haben.
Dank eines zivilen Polizeiwagens hinter den Blockierern konnte das Geschehen auf Video festgehalten werden. Darüber hinaus konnten bei einer späteren Durchsuchung Polizisten weitere Aufnahmen als Beweismittel auf den Handys der Beschuldigten sichern.
Und dann schoss auch noch einer mit der Pistole in die Luft
Es soll beobachtet werden, wie einer der Beteiligten später mit einer Pistole herumfuchtelt und in die Luft schießt. Er ist deshalb auch wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz angeklagt. Es handelt sich um denjenigen, der am Freitag im Gerichtssaal fehlte. Einem der anderen Angeklagten wird außerdem Fahren ohne Führerschein vorgeworfen.
Auf Nachfrage seines Anwalts gab er an, dass er nicht wisse, wo sich sein Mandant aufhalte. Es war unklar, ob das Fehlen des Angeklagten mit seinem Vorstrafenregister zusammenhängen könnte. Die Anklage wurde nicht verlesen, da der Prozess bereits mehrmals verschoben worden war.