Mutter verurteilt wegen tödlicher Folter, Partner zu 20 Jahren Haft. Kind wog nur noch 28 kg.
Lebenslange Haft für Mutter nach Tod ihrer Tochter in Frankreich

Eine Mutter in Frankreich wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, weil sie es zuließ, dass ihre 13-jährige Tochter verhungerte. Das Gericht in Montpellier befand die Frau einstimmig der tödlichen Folter schuldig, berichteten französische Medien.
Im Gericht gab sie zu, dass sie ihr Kind Amandine über Wochen hinweg nackt und abgemagert in einem Raum eingesperrt hatte. Der Partner der Frau wurde ebenfalls wegen unterlassener Fürsorge zu 20 Jahren Haft verurteilt.
Nur noch 28 Kilo schwer, Zähne und Haare verloren
Amandine verstarb im August 2020 aufgrund von Herzversagen und Sepsis. Zum Zeitpunkt ihres Todes wog das 1,55 Meter große Mädchen nur noch 28 Kilogramm. Es hatte Zähne und Haare verloren, ein blaues Auge und entzündete Wunden am Körper. Die Mutter hatte das Kind in einem fensterlosen, verschlossenen und videoüberwachten Raum festgehalten.
Zunächst hatte die Frau ihre Schuld abgestritten. Vor Gericht gab sie dann zu, ihr Kind immer wieder bestraft und gequält zu haben. «Ich bin ein Monster», sagte sie.
Mädchen sagte vor Lockdown: «Ich werde sterben»
Mehrfach hatte Schulpersonal bei den Behörden wegen des Verdachts auf Misshandlung Alarm geschlagen. Vor Gericht erzählte eine Aufseherin des Internats, auf das Amandine zuletzt ging, dass das Mädchen immer wieder in der Schulkantine geklaut habe und auch bei warmem Wetter niemals kurzärmlig herumgelaufen sei, wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete. Eine Klassenkameradin sagte Medienberichten zufolge: «Amandine weinte oft am Tag vor dem Wochenende, weil sie nicht zu sich nach Hause wollte.»
Als wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 die Schließung der Schule verkündet wurde, sei das Mädchen zusammengebrochen, gab die Aufseherin vor Gericht an. Das Kind habe immer wieder zur ihr gesagt: «Ich werde sterben.» Während des Lockdowns habe die Schule dann nichts mehr von dem Mädchen gehört, danach sei es nicht zum Unterricht zurückgekehrt.