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Nach Drogenfund in Nauen: «Sehen unglaubliche Mengen»

Ein riesiges Drogenlabor ist im brandenburgischen Havelland ausgehoben worden. Die Ermittler sind verblüfft über die schiere Menge an Chemikalien, die dort entdeckt wurden. Gab es schon Festnahmen?

In Nauen wurde ein riesiges Drogenlabor ausgehoben.
Foto: Julian Stähle/dpa

Fahnder haben im Havelland in Brandenburg ein riesiges illegales Drogenlabor ausgehoben – es hat aus Sicht der Ermittler «beeindruckende Dimensionen». «Wir sehen unglaubliche Mengen an Chemikalien. Da sind teilweise Tonnen an Abwasserchemikalien, die bei der Produktion der Drogen entstehen können», sagte ein Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg nach der Entdeckung des Labors in Nauen. Anhand der irrsinnigen Mengen könne man nur erahnen, welche Massen an Drogen mutmaßlich in dem Labor produziert worden sein müssten. 

Einsatzleiter hat Vergleichbares in 30 Jahren noch nicht gesehen

Der Einsatzleiter habe in 30 Jahren Drogenfahndung noch nie etwas Vergleichbares gesehen, führte der Sprecher aus. «Das ist eine Dimension, die ist schon sehr beeindruckend.» Bis man sich einen genauen Überblick über die Menge an Chemikalien verschafft habe, dürfte es noch dauern. Die Stoffe müssten verladen und untersucht werden, dabei müsse aber auch die Gesundheit der Ermittler im Blick behalten werden. Belastbare Mengenangaben zur genauen Dimension des Fundes werde es frühestens in der nächsten Woche geben.

Während eines umfangreichen Einsatzes durchsuchten Polizei und Zollfahndungsamt am Mittwoch das Labor in einer angemieteten Lagerhalle in einem Industriegebiet. Die Ermittler entdeckten etwa 100 Kilogramm fertig hergestellter Drogen und beschlagnahmten mehr als 200.000 Euro in bar. Laut dem Sprecher wurden zwei Verdächtige festgenommen.

Chemikalien müssen analysiert werden

Gemäß dem Zollfahndungsamt wurden die Substanzen 3-CMC und 4-CMC entdeckt. Sie zählen zu den Amphetaminen und werden als Partydrogen eingestuft, so der Sprecher.

Es seien große Mengen an chemischen Stoffen entdeckt worden, die für die Herstellung der Drogen benötigt werden, neben den bereits fertigen Drogen. Es wird Tage dauern, diese alle zu analysieren. Nach bisherigen Erkenntnissen gehört Crystal Meth nicht dazu.

Bei der Razzia unter der Leitung des Zollfahndungsamtes waren laut Angaben etwa 150 Beamte und Beamtinnen, darunter auch von der Bundespolizei, beteiligt. Vor dem Einsatz gab es ausführliche Ermittlungen, wie es hieß. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) ist zuständig.

dpa