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Nach Hurrikan: Falschmeldungen bereiten US-Regierung Sorge

Der Sturm ist vorüber. Während Rettungskräfte nach Opfern suchen und Hilfe leisten, kursieren etliche Falschinformationen. Das beunruhigt die US-Regierung.

Nach dem Sturm ist die Gefahr vielerorts noch nicht gebannt. Der Wiederaufbau beginnt.
Foto: Julio Cortez/AP/dpa

Nachdem Hurrikan «Milton» über den US-Bundesstaat Florida hinweggezogen ist, laufen die Rettungsmaßnahmen und Aufräumarbeiten. Gleichzeitig warnt die US-Regierung vor kursierenden Falschmeldungen, die die Hilfe behindern. Nach Angaben von Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas gibt es Berichte über mindestens zehn Todesopfer in Verbindung mit dem Sturm in Florida. 

«Milton» traf am späten Mittwochabend (Ortszeit) etwa 100 Kilometer südlich von Tampa, in Siesta Key, als Hurrikan der Stufe 3 mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land. Über Nacht schwächte sich der Sturm ab und zog sich auf das Meer zurück. Es wurden mindestens 27 Tornados in Verbindung mit «Milton» bestätigt, sagte Mayorkas.

Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, sagte, «Milton» habe zwar großen Schaden angerichtet, das «schlimmste Szenario» sei aber ausgeblieben. Die Evakuierungsanordnungen hätten Leben gerettet, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder. 

Falschmeldungen und Drohungen beunruhigen die US-Regierung

Nur wenige Tage vor «Milton» war Sturm «Helene» über den Südosten der USA gezogen und hatte in mehreren Bundesstaaten verheerende Verwüstung hinterlassen. Berichten zufolge verloren weit mehr als 200 Menschen infolge von «Helene» ihr Leben. 

Die Unwetter treffen mitten in der entscheidenden Phase des Wahlkampfes ein. In weniger als einem Monat, am 5. November, werden die Präsidentschaftswahlen in den USA stattfinden. Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris strebt danach, die Wiederwahl des Republikaners Donald Trump ins Weiße Haus zu verhindern. Es deutet sich ein knappes Rennen an.

Mayorkas äußerte sich besorgt über «absichtlich verbreitete Falschinformationen», die reale Auswirkungen auf Überlebende hätten. So kursiere etwa die Behauptung, «dass Bundesbedienstete, die den Menschen helfen sollen, ihnen ihr Land wegnehmen werden», sagte er. «Wir haben gesehen, dass die Menschen zurückhaltend sind und zögern, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, (…) weil sie Angst haben.»

«Schreckliche Hassrede aller Art»

Mayorkas sprach auch von Drohungen gegen Beamte der Katastrophenschutzbehörde Fema. «Wir erleben, dass auf Online-Plattformen schreckliche Hassrede aller Art verbreitet wird», sagte Mayorkas. 

Auch Biden zeigte sich besorgt. Menschen riskierten ihr eigenes Leben, um anderen zu helfen und sähen sich Todesdrohungen ausgesetzt. Dies sei ein Resultat von «rücksichtslosen, unverantwortlichen, unerbittlichen Falschbehauptungen und offenen Lügen», die weiterhin verbreitet würden. 

Er und seine Stellvertreterin Harris warnen seit Tagen vor Falschmeldungen. Sie beschuldigten auch den Republikaner Trump, gezielt Falschinformationen zu verbreiten.

Trump verspricht nach Hurrikan «Hilfe wie nie zuvor»

Der republikanische Präsidentschaftskandidat veröffentlichte auf der Plattform X ein Video und stellte «Hilfe wie nie zuvor» in Aussicht. «Hoffentlich wird am 20. Januar jemand im Amt sein, der wirklich helfen wird», sagte Trump mit Blick auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl. Die Amtseinführung findet am 20. Januar statt.

Trump hat angekündigt, erneut in das Katastrophengebiet zu reisen. «Ich werde sehr bald dort sein», sagte er bei einer Rede in Detroit. Bereits nach Sturm «Helene» war Trump zweimal in betroffene Gebiete gereist. Auch Biden und Harris besuchten Orte im Katastrophengebiet. Trump wirft ihnen allerdings vor, nicht angemessen auf den Sturm reagiert zu haben.

dpa