Der folgenschwere Brand von Solingen ist rund sieben Monate her. Damals kam eine Familie ums Leben. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Die Vorwürfe sind umfangreich.
Anklage wegen Mordes nach Solinger Feuer mit vier Toten
Die Anklage gegen einen 39-jährigen Solinger wegen vierfachen Mordes und achtfachen Mordversuchs wurde von der Wuppertaler Staatsanwaltschaft erhoben. Im März soll der Mann in einem Mehrfamilienhaus ein Feuer gelegt haben, bei dem eine vierköpfige Familie ums Leben kam, wie das Landgericht Wuppertal mitteilte.
Eine Sprecherin des Gerichts sagte, dass er auch wegen des Angriffs auf einen Mann mit einer Machete angeklagt werden müsse. Das Opfer erlitt schwere Kopfverletzungen. Darüber hinaus wird dem Solinger vorgeworfen, zwei versuchte Brandstiftungen begangen zu haben.
Am 25. März wurden die 28 und 29 Jahre alten Eltern aus Bulgarien und ihre beiden Töchter im Alter von 3 Jahren und wenigen Monaten durch das Feuer getötet. Der Verdächtige ist ein in Untersuchungshaft sitzender Solinger, der früher als Mieter im Hinterhaus des Brandhauses gewohnt hatte.
Reste eines Brandbeschleunigers gefunden
Die Vermieterin hatte ihm das Mietverhältnis gekündigt, was zu einem Rechtsstreit führte. Die Ermittler identifizierten den Mann anhand von Aufnahmen von Überwachungskameras aus der Tatnacht.
Es wurden Überreste eines Brandbeschleunigers unter den Trümmern des niedergebrannten hölzernen Treppenhauses entdeckt. Andere Bewohner des Hauses konnten den Flammen entkommen, indem sie aus dem Fenster sprangen und dabei teilweise schwer verletzt wurden.
Der 39-Jährige soll 14 Tage später erneut versucht haben, einen Menschen umzubringen: Er soll einen 44-jährigen Mann mit einer Machete angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben. Die Ermittler sprachen damals von «vier Skalpierungsverletzungen».
Laut dem Geschädigten soll es zuvor zu einem Streit über ein Drogengeschäft gekommen sein. Die beiden Männer kannten sich seit 14 Jahren.