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Riesige Rauchwolken: Feuer bei Marseille ängstigt Bewohner

Ein Flächenbrand erreicht Marseille und treibt riesige Rauchwolken über die Küstenmetropole. Menschen müssen ihre Häuser verlassen.

Nach einer Hitzewelle kämpft die Feuerwehr vielerorts in Südfrankreich gegen Waldbrände.
Foto: Matthieu Rondel/AFP/dpa

Ein auf die Küstenmetropole Marseille vorrückender Flächenbrand mit riesigen Rauchwolken versetzt die Einwohner von Frankreichs zweitgrößter Stadt in Angst und Schrecken. Über 700 Feuerwehrleute mit 230 Einsatzfahrzeugen, Löschflugzeugen und Hubschraubern wurden mobilisiert, um die Flammen zu stoppen, wie die Präfektur mitteilte. An die Menschen in der Stadt appellierten die Behörden, Vertrauen in die eingesetzten Mittel zum Schutz der Bevölkerung und der Bebauung zu haben. «Die Situation ist unter Kontrolle.»

Die Präfektur teilte mit, dass es bislang keine Verletzten unter der Bevölkerung gegeben habe. Jedoch seien neun Feuerwehrleute leicht verletzt worden. Mindestens 20 Wohngebäude in Marseille und im Vorort Les Pennes-Mirabeau, wo das Feuer zuerst ausgebrochen war, seien beschädigt worden. Der Bürgermeister von Marseille, Benoît Payan, habe die Evakuierung von 400 Einwohnern angekündigt, wie der Sender BFMTV berichtete. Drei Turnhallen würden für die Unterbringung der Menschen vorbereitet. Am Abend werde Innenminister Bruno Retailleau in Marseille erwartet.

Bevölkerung soll in Wohnungen bleiben

Nachdem die Hitzeperiode der letzten Woche und die anhaltende Trockenheit herrschten, wurde das Feuer von einem Auto ausgelöst, das auf einer Autobahn bei Marseille in Brand geriet. Die Flammen breiteten sich auf die Natur aus und wurden vom Wind angefacht in Richtung der Großstadt getrieben. Zuerst im Vorort Les Pennes-Mirabeau und dann in einem Arrondissement von Marseille wurden die Bewohner von der Präfektur angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben. Die Anwohner wurden aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten und feuchte Kleidung vor die Öffnungen zu legen, um ein Eindringen des Rauchs zu verhindern.

Aufgrund des Brandes wurde der Flughafen Marseille geschlossen. Ebenso wurde der Fernverkehr der Bahn in die Stadt gestoppt und der Hauptbahnhof Marseille-Saint-Charles geschlossen. Auch im Regionalverkehr kam es zu Unterbrechungen. Auf zwei Autobahnen wurden Abschnitte gesperrt.

Brände auch anderswo in Südfrankreich und in Spanien

Auch in anderen Regionen Südfrankreichs kämpfte eine große Anzahl von Feuerwehrkräften gegen weitläufige Waldbrände. Am Abend beruhigte sich die Situation in Narbonne im Süden Frankreichs, wo 2.000 Hektar Land von den Flammen betroffen waren. Löschflugzeuge und -hubschrauber wurden eingesetzt. Die Autobahn 9 Richtung Spanien, die am Montag gesperrt wurde, ist mittlerweile wieder für den Verkehr geöffnet.

In Katalonien im Nordosten Spaniens wütet derzeit ein heftiger Waldbrand. Laut Regionalpräsident Salvador Illa wurden bereits rund 3.150 Hektar Wald durch das Feuer in der Region Tarragona zerstört. Etwa 18.000 Menschen in mehreren Gemeinden wurden angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben. Die Löscharbeiten werden durch starken Wind mit Böen von über 90 Kilometern pro Stunde erheblich erschwert. Nach Angaben des katalanischen Zivilschutzes sind Ortschaften jedoch nicht von den Flammen bedroht. Die Behörden streben an, den Brand bis zum späten Dienstagabend unter Kontrolle zu bringen.

dpa