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Neue Regeln in Palma: Sturzhelm und Versicherungspflicht für Elektroroller

Die Regierung von Mallorcas Inselhauptstadt Palma hat neue Benimmregeln aufgestellt, um das Alltagsleben im Stadtgebiet zu verbessern.

Auch für Stadtführungen durch Palma gibt es neue Vorschriften. (Symbolbild)
Foto: Clara Margais/dpa

Die Regierung von Palma, der Hauptstadt der Insel Mallorca, hat neue Verhaltensregeln eingeführt. Diese betreffen weniger die Partyurlauber am Ballermann, der bekannten Feiermeile auf der Urlaubsinsel, sondern vielmehr das tägliche Leben im Stadtgebiet. Bürgermeister Jaime Martínez erklärte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, dass es bei der Maßnahme darum gehe, die Menschen zu erziehen.

Besonders Elektroroller-Fahrer müssen sich auf Veränderungen einstellen. In Zukunft müssen sie einen Sturzhelm tragen und eine Haftpflichtversicherung abschließen, die mindestens 120.000 Euro abdeckt. Wer ohne erwischt wird, muss 90 bzw. 600 Euro Strafe zahlen. Elektroroller und Fahrräder dürfen nun in Tempo-40-Gebieten fahren, wobei die Roller jedoch nur mit einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h unterwegs sein dürfen.

Vorschriften sollen Anfang 2025 in Kraft treten 

Nach Ablauf einer 40-tägigen Einspruchsfrist treten die Regeln kurz nach Beginn des neuen Jahres in Kraft. Martínez sagte, dass die neuen Regeln von einem Großteil der Bevölkerung unterstützt werden. Bei Verstößen von Minderjährigen oder ärmeren Personen werde man großzügig sein. Daher soll die Anzahl der Beamten der Ortspolizei im nächsten Jahr um 135 erhöht werden.

Auch neue Regeln für Besichtigungstouren in der Stadt 

Auch das Schlafen und Leben in Wohnwagen soll Einheimischen und allen anderen, die sich die hohen Mieten nicht mehr leisten können oder wollen, nicht mehr erlaubt sein. Das bezeichnete der Bürgermeister schon in der Vergangenheit als menschenunwürdig. Das Betreten der geparkten Camper ist künftig nur noch in Notfällen erlaubt, nicht aber zum Schlafen. Wegen der hohen Miet- und Immobilienpreise auf Mallorca gibt es eine Wohnungskrise. Viele Menschen können sich trotz Vollzeitjob keine Miete leisten. Das Rathaus wolle in den Fällen die Personen an das Sozialamt verweisen.

Die neue Bestimmung zu Stadtführungen ist für Urlauber von Interesse. Stadtführer müssen nun eine Lizenz haben und Gruppen dürfen nicht mehr als 20 Personen umfassen. Lautsprecher oder Megafone sind nicht erlaubt. Das Rathaus plant auch Maßnahmen gegen Hütchenspieler, die jedes Jahr Touristen am Ballermann betrügen. Die Strafen für betrügerisches Glücksspiel liegen jetzt zwischen 31.000 und 450.000 Euro. In Bezug auf Alkohol wird lediglich erwähnt, dass Minderjährige und Saufgelage in Menschenmengen verboten sind. Dies war jedoch bereits zuvor der Fall.

dpa