Die junge Monarchin erzählte von ihrer tiefen Trauer und stellte wirtschaftliche Projekte vor, um die Maori zu fördern.
Neue Maori-Königin spricht erstmals öffentlich über ihren Vater

Ein Jahr nach dem Tod ihres Vaters hat die neue Maori-Königin erstmals öffentlich gesprochen – begleitet von traditionellen Zeremonien und unter den Augen von Delegationen aus dem Pazifik. Bei den Feierlichkeiten zu ihrem ersten Krönungsjubiläum und dem Ende der Trauerzeit erinnerte Te Arikinui Kuini Nga wai hono i te po in emotionalen Worten an König Tuheitia, der vor genau einem Jahr beigesetzt worden war.
Traditionelles Kinn-Tattoo
Die 28-jährige Monarchin, die das traditionelle Kinn-Tattoo Moko Kauae trägt, zeigte sich in einer dunkelblauen Robe mit traditioneller Kette. In ihrer Rede sprach sie offen über ihre tiefe Trauer um ihren Vater und das Gefühl des Verlustes. Gleichzeitig präsentierte sie auch zwei Projekte, die die wirtschaftliche Eigenständigkeit der Maori fördern sollen.
Bei der Zeremonie in Ngaruawahia waren nicht nur neuseeländische Politiker, sondern auch hochrangige Vertreter aus Tonga, Tahiti, Hawaii, Fidschi und den Cookinseln anwesend. Nach ihrer Ansprache nahm die Königin auch an traditionellen Tänzen teil. Im vergangenen Jahr hatte sie sich weitgehend im Hintergrund gehalten.
Tuheitia war wenige Tage nach dem 18. Jahrestag seiner Krönung im Alter von 69 Jahren gestorben. Vor der Beisetzung war seine jüngste Tochter von Stammesführern zu seiner Nachfolgerin bestimmt worden. Te Arikinui ist die achte Monarchin der indigenen Bevölkerung des Pazifikstaats, seit 1958 die «Kiingitanga» (Maori-Königsbewegung) mit dem Ziel gegründet worden war, die Ureinwohner unter einem einzigen Herrscher zu vereinen.
Welche Aufgabe haben Maori-Könige?
Sie ist erst die zweite Frau in diesem Amt, nach ihrer Großmutter. Der Titel des Maori-Königs ist nicht vererbbar, aber alle Regenten sind direkte Nachkommen ihrer Vorgänger.
Auf staatlicher Ebene haben Maori-Könige keine Macht, aber sie spielen eine große symbolische und kulturelle Rolle der Einheit unter den verschiedenen Maori-Stämmen und üben damit auch nationalen Einfluss aus. Es geht vor allem um die Wahrung und Verteidigung der Rechte der indigenen Bürgerinnen und Bürger. In Neuseeland leben heute rund 900.000 Maori, das sind etwas mehr als 17 Prozent der Bevölkerung.








