Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

16 Tonnen Kokain: Haupttäter gefasst, internationale Drogenhändlerbande zerschlagen

Die Bande schmuggelte Kokain, Haschisch und Marihuana nach Europa. Festnahmen in Litauen, Spanien und Irland.

Die zerschlagene Organisation nutzte Spanien als «logistische Drehscheibe». (Symbolbild)
Foto: Jan Woitas/dpa

Etwa vier Jahre nach dem Rekordfund von rund 16 Tonnen Kokain im Hamburger Hafen wurden anscheinend einige der Hauptverantwortlichen gefasst. Die Polizei in Spanien gab bekannt, dass sie eine internationale Drogenhändlerbande zerschlagen habe, die vermutlich mit dem Schmuggelversuch im Februar 2021 in Verbindung steht. In Zusammenarbeit mit den Behörden in Litauen und Irland wurden insgesamt neun Personen in diesen beiden Ländern sowie in Spanien festgenommen.

Die Gruppe wird verdächtigt, seit mindestens 2021 Kokain aus Südamerika, Haschisch aus Marokko und in Spanien beschafftes Marihuana nach Europa geschmuggelt zu haben. Neben sieben Festnahmen in Litauen sowie je einer in Spanien und Irland wurden bei der umfangreichen Aktion auch Beweismittel wie über zwei Millionen Euro in bar, sieben Schusswaffen, mehr als hundert Kilo Marihuana, GPS-Detektoren, verschlüsselte Mobiltelefone und verschiedene Unterlagen sichergestellt.

Die zerschlagene Organisation mit litauischen Wurzeln nutzte Spanien – insbesondere die Regionen Valencia, Tarragona und Málaga – laut der Mitteilung der «Policía Nacional» als «logistische Drehscheibe» für den Drogenschmuggel innerhalb Europas. Von dort aus wurden große Mengen an Rauschgift per Schiff, Lkw oder Auto in andere Länder transportiert.

Sohn von Bandenchef in spanischer Urlaubsregion gefasst

Demnach spielte der Sohn des mutmaßlichen Bandenchefs eine entscheidende Rolle, der laut offiziellen Angaben in Orihuela in der Provinz Alicante lebte und als Hauptfigur für die Organisation vieler Drogenlieferungen galt. Der festgenommene Mann in Spanien wurde angeblich ständig von zwei Leibwächtern begleitet und war in einem leistungsstarken Fahrzeug unterwegs, was gezielte Überwachungen erschwert habe.

Die Beamten entdeckten im Februar 2021 im Hamburger Hafen 16 Tonnen in drei Containern aus Paraguay. Es handelte sich um die größte je in Europa sichergestellte Kokainmenge, wie damals berichtet wurde. Der Schwarzmarktwert betrug mehr als zwei Milliarden Euro. Nachfolgend wurden zahlreiche Drahtzieher und Komplizen festgenommen. Der Großteil von ihnen ist mittlerweile verurteilt worden.

dpa