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Kind im Koffer: Frau verstaut Tochter im Bus-Gepäckraum

Das Kleinkind wurde lebend entdeckt, stark überhitzt, aber äußerlich unverletzt. Die Mutter wurde festgenommen und angeklagt.

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Das Kind wurde nur zufällig vom Busfahrer in dem Koffer entdeckt. (Symbolbild)
Foto: Christophe Gateau/dpa

In Neuseeland hat eine Frau ihre zweijährige Tochter in einen Koffer gesteckt und im Gepäckraum eines Reisebusses verstaut. Das Kleinkind wurde während der Fahrt von Whangarei nach Auckland bei einem planmäßigen Halt in der Stadt Kaiwaka lebend entdeckt – stark überhitzt, aber äußerlich unverletzt, wie die Polizei mitteilte. Das Mädchen wurde zu einer Untersuchung ins Krankenhaus gebracht, wo es vorerst bleiben sollte.

Am Sonntag wurde es nur zufällig entdeckt, als ein Fahrgast um Zugang zum Gepäckraum bat. Der Busfahrer bemerkte, dass sich ein Gepäckstück bewegte. Beim Öffnen fand er das Kind darin. Die Entfernung zwischen den beiden Städten beträgt etwa 160 Kilometer und die Fahrt dauert normalerweise etwa zweieinhalb Stunden.

Mutter muss vor Gericht

Die 27 Jahre alte Mutter wurde von der Polizei festgenommen. Behörden gaben bekannt, dass Anklage wegen Misshandlung beziehungsweise Vernachlässigung eines Kindes gegen sie erhoben wurde. Sie sollte noch am Montag vor Gericht erscheinen.

Die Zeitung «New Zealand Herald» zitierte aus Gerichtsdokumenten, in denen es hieß, das Verhalten der Frau habe viele negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Kleinkindes nach sich ziehen können, «darunter Erstickung, Kohlenmonoxidvergiftung, Hitzeerschöpfung und psychisches Trauma». Die mutmaßliche Tat stelle eine «erhebliche Abweichung» von der Sorgfaltspflicht dar, die von einer vernünftigen Person erwartet werde.

«Wir möchten dem Busfahrer unsere Anerkennung und unser Lob aussprechen, weil er sofort Maßnahmen ergriff, als er bemerkte, dass etwas nicht stimmte – und dadurch womöglich weitaus Schlimmeres verhindert werden konnte», wurde der örtliche Polizeisprecher Simon Harrison zitiert.

dpa