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Niederlande: «Drogenkriminelle immer gewissenloser»

Die Niederlande sind eine Drehscheibe des Drogenhandels in Europa. Zunehmend werden Drogen auch in Labors in ganz normalen Wohnvierteln produziert.

Das niederländische Wort für Polizei lautet «Politie». (Symbolbild)
Foto: Friso Gentsch/dpa

Die niederländische Polizei hat im Jahr 2024 nach eigenen Angaben eine Rekordzahl von Drogenlabors ausgehoben. Es handelte sich um 167 Labors, in denen synthetische Drogen, Heroin, Kokain oder eine Kombination davon hergestellt wurden, teilte die Polizei mit. Dies entsprach etwa zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Hälfte der Produktionsstätten entdeckten die Ermittler den Angaben zufolge in Wohnvierteln. «Drogenkriminelle werden immer erfindungsreicher und gewissenloser», sagte ein Polizeisprecher. Die Sicherheit von Bürgern werde leichtfertig aufs Spiel gesetzt. 

Viel mehr XTC

Vor allem die Herstellung von MDMA, der chemischen Substanz in Ecstasy (XTC), habe laut Polizei deutlich zugenommen. Im vergangenen Jahr wurden 47 Produktionsstätten entdeckt, während es 2023 noch 32 waren. Die Polizei führt dies auf die gestiegene weltweite Nachfrage zurück.

Die Zahl der Hasch-Plantagen nimmt hingegen ab. Laut Polizei ist dies eine Folge des steigenden Angebots aus anderen Ländern.

Es ist unklar, wie viele Drogen schätzungsweise in den Labors produziert wurden. Die Niederlande sind ein Zentrum für den Handel und die Produktion von Drogen für Europa.

Mehr Drogenabfall in Natur

Es wurde auch berichtet, dass in Naturgebieten viel mehr Drogenabfälle entdeckt wurden. Laut Angaben handelte es sich hauptsächlich um Kanister mit Rückständen gefährlicher Chemikalien. Diese stellen eine extreme Gefahr für Gesundheit und Umwelt dar.

dpa