Nach wochenlanger banger Suche ist der sechsjährige Pawlos tot gefunden worden. Die Obduktion macht nun klar: Das Kind ertrank schon bald nach seinem Verschwinden in der Lahn.
Sechsjähriger Pawlos ertrank kurz nach seinem Verschwinden
Der wochenlang vermisste sechsjährige Pawlos ist ertrunken. Das ergab eine Obduktion, wie die Polizei in Wiesbaden mitteilte. Dabei hätten sich keine Hinweise auf eine Straftat oder die Beteiligung Dritter an dem Tod des Kindes ergeben. «Es bestätigte sich die Annahme, dass sich Pawlos zur Lahn begeben hatte und bereits kurze Zeit nach seinem Verschwinden ertrunken war», erklärte die Polizei.
Sechsjähriger am Ostersonntag tot gefunden
Am Ostersonntag wurde das leblose Kind aus der Lahn geholt, nachdem es von einem Kanufahrer in dem Fluss in der Nähe der Oberlahnbrücke in Weilburg entdeckt und die Polizei informiert worden war. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen.
Es war das traurige Ende einer wochenlangen umfangreichen Suche nach dem Sechsjährigen, der nach Polizeiangaben eine «autistische Veranlagung» hatte. Am 25. März war der Erstklässler um die Mittagszeit aus seiner Schule in Weilburg weggelaufen. Danach war er noch einmal am Weilburger Bahnhof gesichtet worden.
Auch ein Video tauchte auf, das den Jungen laut Polizei «mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit» zeigte. Darauf sei zu sehen gewesen, wie das Kind auf einer stark befahrenen Straße stand und ein Mann ihn von der Fahrbahn begleitete. Der Mann hatte laut Polizei unmittelbar danach den Notruf gewählt und seine Beobachtungen geschildert, doch sei der Junge davongelaufen.
Deutschlandweite Suche über Wochen erfolglos
Am Tag des Verschwindens des Sechsjährigen startete eine umfangreiche Suchaktion, an der zeitweise Hunderte Einsatzkräfte und Helfer in Weilburg beteiligt waren. In ganz Deutschland wurde über digitale Informationsschirme in Bahnhöfen und auf öffentlichen Plätzen nach dem Kind gesucht. Spezialisierte Taucher und ein Aufklärungsflugzeug der Bundeswehr unterstützten ebenfalls die Maßnahmen.
«Weilburg trauert um Pawlos», hatte Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) am Ostermontag erklärt. «Wir haben jetzt Gewissheit über das Schicksal von Pawlos – vor allem die Familie von Pawlos hat Gewissheit.» Auch Ministerpräsident Boris Rhein, Innenminister Roman Poseck und Kultusminister Armin Schwarz (alle CDU) hatten der Familie ihre Anteilnahme ausgedrückt.
Schulpsychologische Unterstützung für Lehrer und Mitschüler
Minister Schwarz sei am Vormittag nach der Bestätigung der schweren Stunden wieder in den Austausch mit der Leitung der Weilburger Schule gegangen, die Pawlos besucht hatte, wie ein Sprecher des Kultusministeriums erklärt hatte. Seit dem Verschwinden des Jungen hätten die Kinder und Lehrkräfte vor allem schulpsychologische Unterstützung erhalten und seien eng begleitet worden – das werde nun nach den Osterferien fortgesetzt.
Das Krisenteam wurde vom Staatlichen Schulamt in Weilburg eingesetzt. Vor dem Schulstart wurden die Eltern der Kinder und die Lehrkräfte bereits mit einem Schreiben des Schulleiters über die traurige Nachricht informiert. Darin wurde auch auf die schulpsychologischen Unterstützungsmaßnahmen hingewiesen und der Umgang mit Trauer in der Schule thematisiert.