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Örebro: Mutmaßlicher Schütze war ehemaliger Schüler mit Waffenbesitz

Ermittler bestätigen Verbindung zur Schule, vier Waffen und Lizenzen gefunden, Identität des Täters wird noch bestätigt.

Polizei: Der mutmaßliche Täter könnte Verbindung zu Schule gehabt haben,
Foto: Sergei Grits/AP/dpa

Der Verdächtige des Örebro-Schützen war möglicherweise ein ehemaliger Schüler der Risbergska Schule und hatte mehrere Waffen. Dies wurde von den Ermittlern auf einer Pressekonferenz zu den tödlichen Schüssen am Samstag bekannt gegeben, bei denen elf Personen starben. Die Leiterin der Ermittlungen, Anna Bergqvist, sagte, es gebe Hinweise auf eine Verbindung des Mannes zur betroffenen Schule, die jedoch noch genauer untersucht werden müsse.

Die Ermittler gaben außerdem bekannt, dass der vermutete Schütze vier Waffen und die entsprechenden Lizenzen besaß. Laut den Beamten wurden drei der Waffen zusammen mit einer großen Menge unbenutzter Munition am Tatort gefunden.

Bergqvist sagte, dass die Ermittler glaubten zu wissen, wer der mutmaßliche Täter sei. „Sie würden seine Identität aber erst bestätigen, wenn sie sich ganz sicher seien“, sagte die Ermittlungsleiterin und bat um Geduld.

Tote, Verletzte, Schreie, Rauch – Beamte berichten von «Inferno»

Am Dienstag starben elf Personen durch Schüsse auf dem Campus Risbergska in der schwedischen Stadt Örebro, einschließlich des mutmaßlichen Täters. Sechs Personen wurden mit zum Teil lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Die ersten Polizeikräfte erreichten die Schule wenige Minuten, nachdem ein Notruf bei der Polizei eingegangen war. Das erzählte der Leiter der Regionalpolizei Örebro, Lars Wirén, bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Was die Beamten dort erlebten, könne man als «Inferno» bezeichnen, sagte Wirén und fügte hinzu: «Tote, Verletzte, Schreie und Rauchentwicklung.»

Laut Wirén war die Situation an der Schule chaotisch. Die Polizistinnen und Polizisten wurden mit waffenähnlichen Gegenständen beschossen. Als seine Kollegen den vermutlichen Täter fanden, war dieser bereits tot. Neben ihm wurden mehrere Waffen gefunden.

Die Ermittler sind der Ansicht, dass der Täter alleine gehandelt hat und es sich nicht um einen Terrorakt handelte. Laut den Ermittlern war der mutmaßliche Täter zuvor nicht der Polizei bekannt. Das Motiv für die Tat ist bisher unklar.

Schweden – ein Land in Trauer

Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson hatte am Donnerstag die Parteichefs der im Parlament vertretenen Parteien anlässlich der Tat in Örebro zu einem Treffen eingeladen. Die Sitzung begann mit einer Schweigeminute. «Schweden ist ein Land in Trauer», teilte Kristersson der Nachrichtenagentur TT mit. Er sei demnach stolz auf die Kraft und das Mitgefühl, die in seinem Land herrschten.

Am Mittwoch nahmen Kristersson und das schwedische Königspaar an einem Gedenkgottesdienst in Örebro teil. Der schwedische Fußballverband plant, vor den nächsten Länderspielen eine Schweigeminute abzuhalten.

Örebro befindet sich ungefähr 200 Kilometer westlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Der Campus Risbergska fungiert als Bildungszentrum, an dem Erwachsene ab 20 Jahren sowohl Hauptschul- und Gymnasialkurse als auch Sprachkurse belegen und Berufsausbildungen absolvieren können.

dpa