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Chirurg operiert mit Schweizer Taschenmesser in England

Ein Chirurg öffnete den Brustkorb mit einem Taschenmesser, da kein steriles Skalpell verfügbar war. Die ungewöhnliche Operation überlebte die Patientin oder der Patient.

Der britische Gesundheitsdienst NHS gilt als chronisch überlastet und unterfinanziert. (Archivbild)
Foto: Dominic Lipinski/Press Association/dpa

Ein Chirurg in England hat Berichten zufolge mit einem Schweizer Taschenmesser, das er normalerweise zum Schneiden von Äpfeln benutzt, den Brustkorb geöffnet. Laut der BBC überlebte der Patient die ungewöhnliche Operation.

Die Klinik in Brighton, einer südenglischen Stadt, berichtete von einem Notfall. Es war ein dringender Eingriff und der Arzt konnte kein steriles Skalpell finden.

Zugleich betonte das Krankenhaus, das Vorgehen des Chirurgen habe «nicht dem üblichen Vorgehen entsprochen und wäre nicht notwendig gewesen». Die BBC zitierte aus internen Unterlagen, dass Kollegen das Verhalten «fragwürdig» gefunden hätten und zudem sehr überrascht gewesen seien, dass der Mediziner kein Skalpell finden konnte. Die Klinik steht bereits wegen zahlreicher anderer Vorfälle in der Kritik. 

«Es überrascht und entsetzt mich», sagte Graeme Poston, ein Sachverständiger für klinische Fahrlässigkeit, dem öffentlich-rechtlichen Sender. «Erstens ist ein Taschenmesser nicht steril. Zweitens ist es kein Operationsinstrument. Und drittens muss die gesamte Ausrüstung vorhanden gewesen sein.»

Laut BBC untersucht die Polizei bereits mindestens 105 Fälle mutmaßlicher ärztlicher Fahrlässigkeit bei dem Krankenhaus-Betreiber und erwägt eine Anklage wegen Totschlags. Die Rede ist von mehreren vermeidbaren Todesfällen bei Operationen sowie von einem «Klima der Angst». Der britische Gesundheitsdienst NHS gilt als chronisch überlastet und unterfinanziert.

[Chirurg operiert mit Schweizer Taschenmesser in England],[Ein Chirurg öffnete den Brustkorb mit einem Taschenmesser, da kein steriles Skalpell verfügbar war. Die ungewöhnliche Operation überlebte die Patientin oder der Patient.]

dpa