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Schwimmen in der Seine wieder möglich, Freibäder eröffnen in Paris

Kostenloser Zugang, Überwachung durch Bademeister, Sonnenbaden und spezielle Schwimmmöglichkeiten für Familien und Kinder.

Eines der neuen Freibäder in der Seine ist nicht weit vom Eiffelturm entfernt (Archivbild).
Foto: Jan Woitas/dpa

Ein lang gehegter Wunsch der Pariser wird endlich wahr: Ab diesem Samstag ist es nach über 100 Jahren wieder möglich, in der Seine zu schwimmen. Drei Freibäder wurden dafür eingerichtet, eins sogar in unmittelbarer Nähe des Eiffelturms, eins in der Nähe der Kathedrale Notre-Dame und eins in der Nähe der Nationalbibliothek. Zur feierlichen Eröffnung werden Bürgermeisterin Anne Hidalgo, Sportministerin Marie Barsacq und andere lokale Prominenz erwartet – viele davon wahrscheinlich in Badekleidung und fest entschlossen, zu den ersten Schwimmern zu gehören.

Die Freibäder sind innerhalb ihrer Kapazität kostenlos zugänglich, haben Umkleideräume und Duschen, werden von Bademeistern überwacht und bieten auch Sonnenliegen. Am Eiffelturm gibt es auch spezielle Schwimmgelegenheiten für Familien und Kinder. Die Bäder sind während des Sommers geöffnet und nutzen Installationen wie schwimmende Pontons und Container, die im Winter entfernt werden.

Wasserqualität wird überwacht 

Die Wasserqualität wird regelmäßig überwacht, da die Schwimmer direkt in die Seine eintauchen und nicht in speziell dafür vorgesehene Becken schwimmen, wie es bereits seit einiger Zeit im Kanal Bassin de la Villette in Paris möglich ist. Obwohl das Schwimmen in der Seine offiziell 1923 verboten wurde, war es bis Anfang der 60er Jahre durchaus noch üblich.

«Alle sollen ab diesem Sommer in der Seine schwimmen können», sagte die Sportministerin vor der Eröffnung. Angesichts des Klimawandels und von Hitzewellen benötigten die Menschen Orte der Abkühlung. Während der Olympischen Spiele im vergangenen Sommer hätten bereits Wettkämpfe in dem Fluss stattfinden können, was gezeigt habe, dass sich Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro in eine bessere Wasserqualität bezahlt gemacht hätten. Dabei ging es um die Modernisierung von Kläranlagen und den Anschluss von Gebäuden an die Kanalisation, die bislang noch Abwasser in den Fluss einleiteten. 

Paris rüstet sich auf Spitzentemperaturen bis 50 Grad 

Bürgermeisterin Hidalgo äußerte sich kürzlich zur Lebensqualität in Paris angesichts des erwarteten Temperaturanstiegs. Vor kurzem stieg die Temperatur in Paris bereits auf 38 Grad, und die Stadt bereitet sich auf Spitzenwerte von bis zu 50 Grad in einigen Jahren vor. Hidalgo sagte, dass die Sperrung der Straßen entlang der Seine für den Autoverkehr ein erster Schritt war, um den Fluss für die Bevölkerung besser zugänglich zu machen.

Dort eröffnet ebenfalls am Samstag wieder der über den Sommer eingerichtete Stadtstrand mit vielfältigen Freizeit- und Kulturaktivitäten für Bewohner und Touristen. «Paris Plages» verwandelt die Ufer der Seine über etliche Kilometer in ein Freiluftparadies mit Strandbars, Liegestühlen, Boule-Bahnen und Sportaktivitäten. Die mit großen Sandflächen eingerichteten urbanen Strände versprechen Entspannung mit Blick auf die Pariser Sehenswürdigkeiten.

dpa