Nach dem verheerenden Taifun «Kalmaegi» droht den Philippinen ein neuer und noch stärkerer Sturm. Bereits vor seiner Ankunft sorgt «Fung-Wong» für Zerstörung und erste Tote.
Philippinen rüsten sich für Supertaifun «Fung-Wong»

Gerade erst hat ein Taifun auf den Philippinen Hunderte Menschen in den Tod gerissen – nun zieht ein neuer und noch stärkerer Wirbelsturm auf den Inselstaat zu. «Fung-Wong» sorgte bereits vor seiner Ankunft in dem südostasiatischen Land für heftige Winde und sintflutartige Regenfälle. Mindestens zwei Menschen kamen in den östlichen Provinzen Catanduanes und Samar ums Leben, wie der Katastrophenschutz am Sonntag mitteilte.
«Fung-Wong» ist nach Angaben des Wetterdiensts Pagasa ein Supertaifun – ein besonders starker und gefährlicher tropischer Wirbelsturm. Er befand sich demnach am Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von 185 Kilometern pro Stunde östlich der Insel Luzon, auf der auch die Hauptstadt Manila liegt. Erwartet wird, dass der Sturm am Sonntagabend oder frühen Montagmorgen (Ortszeit) in der nördlichen Provinz Aurora auf Luzon auf Land trifft.
Zweiter Taifun innerhalb einer Woche
Es ist der zweite Taifun, der innerhalb einer Woche über die Region zieht. Erst vor wenigen Tagen hatte Taifun «Kalmaegi» mit orkanartigen Böen, heftigen Regenfällen und meterhohen Flutwellen auf den Philippinen und in Vietnam gewütet. Auf den Philippinen kamen nach Angaben des Katastrophenschutzes mindestens 224 Menschen ums Leben, 109 werden noch vermisst. Es handelt sich um eine der schlimmsten Flutkatastrophen der vergangenen Jahre – viele Menschen haben in Schlamm und Wassermassen alles verloren.
«Fung-Wong» könnte noch mehr Wucht haben. Die Behörden riefen daher mehr als 1,1 Millionen Menschen in den östlichen, zentralen und nördlichen Provinzen dazu auf, ihre Häuser zu verlassen. «Wir bitten alle um ihre Mithilfe», sagte der Vize-Chef des Zivilschutzes, Bernardo Rafaelito Alejandro, «aber bitte bewahren Sie Ruhe».
Lebensbedrohliche Sturmfluten erwartet
Der Wetterdienst warnte vor «lebensbedrohlichen und zerstörerischen» Sturmfluten in Höhe von bis zu drei Metern. Der Meteorologe John Grender Almario rief Bewohner der nördlichen Provinzen dazu auf, sich in höher gelegene Gebiete zu begeben. «Lasst uns für unsere Sicherheit sorgen und die Anweisungen der lokalen Behörden befolgen», sagte er, «und lasst uns weiter beten».
Bereits die Ausläufer von «Fung-Wong» sorgten im Osten der Philippinen vielerorts für Stromausfälle. Schulen blieben geschlossen, umgestürzte Bäume blockierten Straßen, mehr als 300 Flüge am Sonntag und Montag wurden gestrichen. Insgesamt könnten laut Regierungsangaben 8,4 Millionen Menschen von «Fung-Wong» betroffen sein, darunter 5,7 Millionen in Küstengebieten.
Klimawandel macht Taifune gefährlicher
Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen heimgesucht. Der besonders schlimme Sturm «Haiyan» hatte im November 2013 mehr als 6.300 Menschen das Leben gekostet.
Tropische Wirbelstürme bilden sich über warmem Ozeanwasser. Laut Experten wird ihre Gefährlichkeit durch die steigende Erderwärmung erhöht. Aufgrund der Tatsache, dass wärmere Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann, nehmen tropische Stürme schneller an Intensität zu.








