Experimente zeigen Quantenphysik in Aktion und demonstrieren neue Erkenntnisse über quantenmechanische Effekte.
Quantenphysiker aus den USA erhalten Nobelpreis für Physik

Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm gab bekannt, dass der Nobelpreis für Physik in diesem Jahr an die in den USA tätigen Quantenphysiker John Clarke, Michel Devoret und John Martinis verliehen wird. Die Experimente der Preisträger verdeutlichen die Quantenphysik in der Praxis.
Laut Begründung sei eine zentrale Frage der Physik die maximale Größe eines Systems, das quantenmechanische Effekte zeigen kann. Die Preisträger führten Experimente mit einem elektrischen Schaltkreis durch. Dadurch zeigten sie sowohl quantenmechanisches Tunneln als auch quantisierte Energieniveaus in einem System, das groß genug war, um in der Hand gehalten zu werden.
Preisgeld von rund einer Million Euro
Die höchste Auszeichnung für Physiker in diesem Jahr beträgt insgesamt elf Millionen Kronen (ungefähr eine Million Euro).
Seit 1901 wurden bisher 226 verschiedene Physik-Nobelpreisträger ausgezeichnet, darunter nur fünf Frauen. Ein Wissenschaftler, der US-Amerikaner John Bardeen, erhielt ihn zweimal.
Am Montag wurden die Nobelpreisträger für Medizin bekannt gegeben. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an die Immunforscher Shimon Sakaguchi (Japan), Mary Brunkow und Fred Ramsdell (beide USA). Laut dem Nobelkomitee haben ihre Erkenntnisse die Grundlage für die Entwicklung potenziell neuer Behandlungsmethoden gegen Krebs und Autoimmunkrankheiten geliefert.
Maschinelles Lernen mit neuronalen Netzen
Im letzten Jahr wurden der US-Amerikaner John Hopfield und der kanadische Forscher Geoffrey Hinton mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Sie haben bahnbrechende Entdeckungen und Erfindungen gemacht, die maschinelles Lernen durch künstliche neuronale Netze ermöglichen.
Am Mittwoch wird bekannt gegeben, wer den diesjährigen Chemie-Nobelpreis erhält. Am Donnerstag und Freitag werden die Gewinner des Literatur- und des Friedens-Nobelpreises bekannt gegeben. Der Reigen endet am kommenden Montag mit der Verkündung des Wirtschafts-Nobelpreises, der von der schwedischen Reichsbank gestiftet wird.
Die Zeremonie zur Verleihung der Auszeichnungen findet wie üblich am 10. Dezember statt, dem Todestag von Alfred Nobel, dem Stifter des Preises. Die diesjährigen Gewinner des Right Livelihood Awards, auch bekannt als Alternativer Nobelpreis, wurden bereits am 1. Oktober in Stockholm bekannt gegeben.