Schneller als die Feuerwehr: In München sollen automatisierte Drohnen bei Bränden und Unfällen künftig als Erste am Einsatzort sein. Das sollen die Fluggeräte bringen.
Pilotprojekt in München – Drohnen fliegen Feuerwehr voraus

In München sollen in Zukunft automatisierte Drohnen noch vor der Feuerwehr am Einsatzort sein, egal ob es sich um Brände oder Unfälle handelt. Die Drohnen sollen hochauflösende Lagebilder liefern, bevor die ersten Einsatzkräfte eintreffen, um eine frühzeitige Erkundung und präzise Einsatzplanung zu ermöglichen, so die Feuerwehr.
Laut der Behörde ist dies der erste automatisierte Drohnenbetrieb im deutschen Feuerwehrwesen in dieser Größenordnung. In anderen Städten wie in München gibt es bereits Drohnen, die jedoch von Feuerwehrleuten am Einsatzort manuell gesteuert werden. Die Erfahrungen des am Mittwoch beginnenden Pilotprojekts sollen mit anderen Feuerwehren geteilt werden, so die Münchner Behörde.
Drohnen in Dockingstationen
An zwei Standorten in den Stadtteilen Ramersdorf und Schwabing befinden sich automatisierte Drohnen in Dockingstationen, die im Notfall einsatzbereit sind. Während ihres Fluges werden sie kontinuierlich von geschulten Pilotinnen und Piloten überwacht. Die 40 mal 40 Zentimeter großen Fluggeräte in den Farben der Feuerwehr können das gesamte Stadtgebiet und die Umgebung überfliegen und live Bilder vom Einsatzort senden, solange die Rettungsfahrzeuge noch auf dem Weg dorthin sind.
Live-Bilder bei der Anfahrt zum Einsatzort
«Mit den automatisierten Drohnen erhalten wir schon auf der Anfahrt ein deutlich besseres Lagebild», erklärte Christian Schnepf, Leiter der Abteilung Einsatz-Informations- und Kommunikationstechnik. «Das hilft uns, den Einsatzort zu verifizieren, Gefahren frühzeitig besser einzuschätzen und unsere Einsatzkräfte gezielter einzusetzen.»
Drohnen könnten bei Bränden innerhalb weniger Minuten die Rauchentwicklung zeigen und dabei helfen, die Ausbreitung des Feuers zu erkennen. Bei Unfällen könnten sie das Ausmaß des Geschehens und potenzielle Gefahrenstellen aufzeigen. Auf diese Weise könnten Einsatzwege schneller bestimmt und Maßnahmen ergriffen werden.
Piloten überwachen Drohnen
Die Feuerwehr kooperiert bei dem Projekt mit der Firma Skyflow, die die Einsätze mit Drohnenpilotinnen und -piloten unterstützt. Nach sechs Monaten werden die Erkenntnisse analysiert und anderen Feuerwehren zur Verfügung gestellt. Im Frühjahr 2026 sollen auch im Landkreis München Drohnen stationiert werden. Die Feuerwehr betont, dass die Drohnen nicht kontinuierlich überwachen und umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere im Hinblick auf die Flugsicherheit, getroffen werden.








