Die Bundespolizei verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 mehr Gewalt- und Waffendelikte als im Vorjahr. Die AfD fordert mehr Polizeipräsenz und konsequente Abschiebung straffälliger Ausländer.
Anstieg von Gewalt- und Waffendelikten an deutschen Bahnhöfen und in Zügen
Die Bundespolizei hat im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr Gewalt- und Waffendelikte an deutschen Bahnhöfen und in Zügen registriert. Dies geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervor. Die «Welt» hatte zunächst über die Antwort berichtet, die der dpa vorliegt.
Laut einer früheren Antwort der Bundesregierung wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 14.047 Gewaltvorfälle registriert, während es im Vorjahr noch 13.543 Fälle waren. Die Daten stammen aus der polizeilichen Eingangsstatistik der Bundespolizei (PES).
Anstieg auch bei Einsatz von Waffen und Sachbeschädigungen
Die Anzahl der Waffendelikte stieg laut Daten von 589 auf 808, die der Sachbeschädigungen von 16.786 auf 17.595. Eine Gesamtbilanz für 2025 lässt sich jedoch erst nach Ablauf des Jahres ziehen.
Einige Straftaten haben sich im ersten Halbjahr 2025 bislang rückläufig entwickelt. So sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa die Zahl der Eigentumsdelikte von 29.468 auf 26.613. Auch die Straftaten mit Betäubungsmitteln sind zurückgegangen – von 5.839 auf 4.475.
Bei Gewaltdelikten mehrheitlich deutsche Tatverdächtige
Die Anzahl der Sexualdelikte war ebenfalls rückläufig, wenn auch nur leicht. In den Monaten von Januar bis Juni 2024 wurden noch 1.125 Taten von der Bundespolizei erfasst, während es im ersten Halbjahr dieses Jahres 1.076 Delikte dieser Art waren.
In Bezug auf Gewaltdelikte (5.711), Sachbeschädigungen (1.493), Betäubungsmitteldelikte (1.493) und Waffendelikte (480) wurden hauptsächlich deutsche Tatverdächtige in diesem Jahr ermittelt. Bei der Kategorisierung als deutsche Staatsangehörige können neben gebürtigen Deutschen auch eingebürgerte Personen gemeint sein. Bei Eigentumsdelikten (7.565) und Sexualstraftaten (349) wurden überwiegend nicht-deutsche Tatverdächtige verzeichnet.
AfD-Politiker fordert mehr Polizeipräsenz an Bahnhöfen
In der Statistik werden auch Messerangriffe in Zügen aufgeschlüsselt: Die Polizei hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 68 solcher Vorfälle erfasst. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2024 waren es 65 Fälle gewesen. In Bahnhöfen gab es vor einem Jahr 251 Messerangriffe, nun ist die Zahl leicht auf 244 gesunken.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Hess, der die Kleine Anfrage gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen gestellt hatte, forderte angesichts der Entwicklungen mehr Polizeipräsenz an Bahnhöfen und Zügen. Er erwarte eine «Null-Tolerenz-Strategie gegenüber Gewalttätern und die konsequente Abschiebung straffälliger Ausländer», erklärte Hess.