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Polizeieinsatz auf A100 und A113 in Berlin nach Brandanschlag

Großer Polizeieinsatz auf Autobahnen nach Brandanschlag. Spürhunde suchen nach Beweisen. Sperrung vorzeitig beendet.

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Die Polizei suchte nach Spuren und Beweismitteln.
Foto: Michael Ukas/dpa

Ein großer Polizeieinsatz zur Sicherung von Spuren und Beweisen hat in Berlin zu einer Vollsperrung auf den Autobahnen 100 und 113 geführt. Nach Informationen der «Welt» soll die Aktion mit dem mutmaßlich linksextremistischen Brandanschlag zu tun haben, der zum größten Stromausfall der Nachkriegsgeschichte in Berlin führte. Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft wollte dies nicht kommentieren.

«Es handelt sich um Maßnahmen der Berliner Strafverfolgungsbehörden in einem Ermittlungsverfahren zum Auffinden möglicher Spuren und Beweismittel», sagte Behördensprecher Sebastian Büchner lediglich. 

Spürnasen für Menschengeruch

Beamte und Beamtinnen haben die Strecke zwischen der Anschlussstelle Stubenrauchstraße und der Alboinstraße durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft in Berlin mitteilte. Spezielle Spürhunde wurden bei der Aktion eingesetzt, die frei über die Fahrbahn liefen. Es handelte sich um Mantrailer-Hunde, die darauf trainiert sind, den Geruch einer Person über ein Kleidungsstück aufzunehmen und der Duftspur zu folgen.

Der Einsatz dauerte etwa eine Stunde und danach waren die Autobahnen wieder in beide Richtungen befahrbar. Daher endete die Sperrung vorzeitig. Die Polizei hatte im Voraus angekündigt, dass die Strecke bis 15.00 Uhr gesperrt sein würde.

Ob der frühere Abschluss durch einen schnellen Fund zustande kam, blieb unklar. «Zum Schutz der andauernden Ermittlungen können dazu keine Angaben gemacht werden», erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Büchner.

Einsatz im Zusammenhang mit Stromausfall? 

Laut «Welt» steht der Einsatz im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum rund 60-stündigen Stromausfall in Berlin-Köpenick Mitte September, von dem rund 50.000 Stromkunden im Südosten Berlins betroffen waren. Das Blatt berief sich auf Polizeikreise. Demnach verfolgen die Ermittler Spuren, die auf einen gezielten Eingriff in die Energieinfrastruktur hindeuten. Laut «Welt» werden entsprechende Bereiche entlang der Trassen derzeit untersucht, Beweismittel gesichert und mögliche Kabelschäden dokumentiert. 

Ermittlungen dauern an zu Stromausfall

Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat die Zuständigkeit für den Blackout-Fall übernommen. «Die Ermittlungen dauern an», sagte Büchner auf Nachfrage zum aktuellen Stand dieses Verfahrens.

Laut den Ermittlern wird der Brandanschlag von linksextremen Tätern verübt. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) erklärte, dass ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben als authentisch angesehen wird. Es weist Ähnlichkeiten mit einem Bekennerschreiben zu einem ähnlichen Brandanschlag im Februar in der Nähe der Tesla-Autofabrik in Brandenburg auf.

Wichtige Verkehrsader 

Die A100 führt als innerstädtische Schnellstraße durch den Süden und Westen Berlins und verbindet die Bezirke Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Neukölln und Treptow-Köpenick. Sie folgt größtenteils der Trasse der Berliner Ringbahn.

dpa