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Polizei ermittelt zu Bränden in Essen – ein Festgenommener

Rund 30 Verletzte, unter ihnen zwei Kleinkinder, die in Lebensgefahr sind – das ist die Bilanz zweier Brände in Essen. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht ein 41 Jahre alter Mann.

Bei zwei Bränden in Essen sind rund 30 Menschen verletzt worden.
Foto: Markus Gayk/dpa

Die Hintergründe von zwei Bränden am Samstagnachmittag in Essen mit rund 30 Verletzten, darunter acht schwer verletzte Kinder, werden von der Polizei untersucht. Ein 41-Jähriger wurde festgenommen. Ein Polizeisprecher sagte, er stehe im Verdacht, die Brände gelegt zu haben. Außerdem wird ihm vorgeworfen, kurz darauf einen Lieferwagen in zwei Geschäfte gefahren zu haben. Die Kripo prüft die Zusammenhänge der Taten, so die Polizei. Zu den Motiven des Verdächtigen könne man zunächst nichts sagen. Der Essener mit syrischer Staatsangehörigkeit blieb unverletzt.

Laut Feuerwehrangaben wurden insgesamt 31 Personen verletzt – zwölf beim ersten Brand und 19 beim darauf folgenden. Von den acht schwer verletzten Kindern beim ersten Feuer waren zwei Kleinkinder, die lebensbedrohliche Verletzungen erlitten. Es wird angenommen, dass sie zwei und vier Jahre alt sind, so ein Feuerwehrsprecher. Beim zweiten Brand wurden elf Personen schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Alle Verletzungen wurden durch den Brandrauch verursacht. Besonders für Kleinkinder ist dies gefährlich, da ihre Lungen durch den heißen Rauch sofort stark geschädigt werden. Die beiden kleinen Kinder wurden in Spezialkliniken gebracht. Alle Verletzten wurden zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht.

Bewohner hielten Kinder aus den Fenstern

Die Brände brachen den Angaben zufolge kurz nacheinander um kurz nach 17.00 Uhr in zwei Mehrfamilienhäusern in den Stadtteilen Altenessen und Stoppenberg aus. Die Feuerwehr brachte die Menschen aus den Häusern teils über Leitern in Sicherheit, weil die Treppenhäuser durch das Feuer nicht mehr passierbar waren. Vor dem Eintreffen der Rettungskräfte hatten Nachbarn an einem der Häuser schon Bauleitern an die Wand gestellt. Diese seien aber zu kurz gewesen, sagte der Feuerwehrsprecher. «Das hat aber dazu geführt, dass, als wir ankamen, schon Leute an den Fenstern hingen, Kinder rausgehalten haben.» Die Lage sei «dramatisch» gewesen. Die Feuerwehrleute hätten dann zunächst ein Sprungpolster ausgebreitet, das aber nicht zum Einsatz gekommen sei.

Es sollen etwa 160 Einsatzkräfte beteiligt gewesen sein. Zwei große Brände, die gleichzeitig bekämpft werden mussten, stellten auch für eine große Stadt wie Essen eine Herausforderung dar. Der Einsatz dauerte etwa anderthalb Stunden.

Mutmaßlicher Täter fuhr mit Lieferwagen in zwei Läden

Der 41-jährige Festgenommene wird auch verdächtigt, mit einem Lieferwagen in zwei Geschäfte im Stadtteil Katernberg gefahren zu sein. Eines davon war ein Obst- und Gemüseladen. Laut Polizei wurde niemand verletzt. Es war zunächst unklar, ob die beiden Läden zum Zeitpunkt der Tat geschlossen waren, so der Polizeisprecher. Der Mann wurde in der Nähe dieser beiden Läden festgenommen.

Zu Berichten, wonach der Mann auch jemanden mit einem Messer und einer Machete bedroht habe, wollte der Sprecher nichts sagen. In dem Zusammenhang würden derzeit Videos aus den sozialen Netzwerken ausgewertet. «Die werden aktuell gesichtet und geprüft, inwiefern die mit der Tat zusammenhängen, inwiefern das der Tatverdächtige ist und was genau die Hintergründe sind», sagte der Sprecher.

dpa