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Polizei will Temposünder aus dem Verkehr ziehen

Raser verursachen immer wieder tödliche Unfälle. Mit einer Kontrollaktion will die Polizei für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen. Wo wird geblitzt?

In mehreren Bundesländern will die Polizei die Geschwindigkeit von Fahrzeugen messen. (Symboldbild)
Foto: Stefan Sauer/dpa

Zum Wochenbeginn hat die Polizei verstärkt Raser auf den Straßen im Visier. Mehrere Bundesländer beteiligen sich an der Aktion, bei der die Geschwindigkeit überprüft wird. So haben beispielsweise die Polizeien in Brandenburg, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt Kontrollen angekündigt. Laut ADAC werden jedoch diesmal weniger Bundesländer als beim sogenannten Blitz-Marathon im Frühjahr teilnehmen.

Laut dem Automobilclub wird die Aktion bis zum kommenden Sonntag (10. August) fortgesetzt. Sie fällt somit in die Ferienzeit und betrifft sowohl Berufspendler als auch Urlaubsreisende. Mehrere europäische Länder beteiligen sich, daher sollte auch im Ausland auf das Tempolimit geachtet werden, so der ADAC.

Was ist die häufigste Unfallursache? 

Gemäß dem Statistischen Bundesamt ist überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen. Im letzten Jahr betraf dies laut Statistik 30 Prozent der Unfälle mit Todesfolge. Danach folgen als Ursachen: zu geringer Abstand oder Missachtung der Vorfahrt.

Die Polizei will nach eigenen Angaben mit Aktionen wie dem Blitzer-Marathon auf die Gefahr von zu schnellem Fahren hinweisen. «Verstärkte Geschwindigkeitskontrollen sind ein wirkungsvolles Mittel, um gegen zu schnelles Fahren vorzugehen und alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer für das Thema Verkehrssicherheit zu sensibilisieren», sagte Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) vorab.

Was spricht für und gegen diese Aktionswoche?

«Die Wahrscheinlichkeit, in eine Messstelle zu fahren, ist landesweit (…) sehr hoch», teilte das Landespolizeiamt in Schleswig-Holstein mit. Schwerpunkte der Kontrollen sollen demnach zum Beispiel Krankenhäuser, Seniorenheime, Fußgängerüberwege, Bushaltestellen, aber auch Baustellen sein. «Für die Landespolizei hat es sich bewährt, eine Woche lang in der Fläche an verschiedenen unterschiedlichen Stellen zu kontrollieren.»

Der ADAC sieht in der Aktionswoche einen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit. Vorab hieß es: «Dies geschieht durch eine intensive Berichterstattung in den Medien und wirkt somit nicht nur auf die Personen, die an diesem Tag geblitzt wurden. Allerdings können mit einer Aktion nicht alle Risiken im Straßenverkehr dauerhaft aus der Welt geschafft werden.»

Die Gewerkschaft der Polizei hatte in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass zeitlich begrenzte Geschwindigkeitskontrollen nicht unbedingt das Fahrverhalten aller ändern würden.

Wer organisiert die Kontrollen?

Hinter der europaweit koordinierten Kontrollwoche steht das European Roads Policing Network, ein europäisches Verkehrspolizeinetzwerk. Zweimal im Jahr findet eine Aktionswoche statt, in der die Polizei verstärkt Temposündern nachgeht.

Raser müssen sich jedoch das ganze Jahr über darauf einstellen, dass sie durch mobile oder fest installierte Blitzer erwischt werden können. Die Polizei warnt davor, während der Fahrt Apps zu verwenden, die vor Blitzern warnen. Laut Kraftfahrtbundesamt gab es im letzten Jahr 3.836 Verstöße, weil Radarwarngeräte benutzt wurden.

dpa