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Polizeichef von El Salvador kommt bei Absturz ums Leben

Im Kampf gegen die gewalttätigen Banden in El Salvador war Generalkommissar Arriaza eine Hauptfigur. Sein Hubschrauber stürzt ab und er kommt mit acht weiteren Insassen ums Leben. War es ein Unfall?

Beim Hubschrauberabsturz kam der Hauptverantwortliche im Kampf gegen die Banden ums Leben. (Archivbild)
Foto: -/AP/dpa

Gemäß offiziellen Angaben sind bei einem Militärhubschrauberabsturz in El Salvador alle neun Insassen, darunter der oberste Polizeichef des Landes, ums Leben gekommen. Präsident Nayib Bukele teilte mit, dass Generalkommissar Mauricio Arriaza eine bedeutende Rolle im Kampf gegen die gewalttätigen Banden des Landes gespielt habe. Die Regierung plant, internationale Unterstützung für die Aufklärung der Unglücksursache anzufordern.

«Was geschehen ist, darf nicht nur ein einfacher “Unfall” bleiben, sondern muss gründlich und bis in die letzten Konsequenzen untersucht werden», schrieb Bukele auf der Plattform X. Der Hubschrauber war auf dem Weg von El Amatillo an der Grenze zu Honduras in die Hauptstadt San Salvador, als er mitten in der Nacht in der östlichen Ortschaft San Eduardo abstürzte. Zum Zeitpunkt des Unglücks gab es Medienberichten zufolge ein schweres Gewitter am Unfallfort. 

https://x.com/nayibbukele/status/1833012453447213122

 

 

Polizisten und Soldaten hatten zuvor an der Grenze den flüchtigen ehemaligen Chef des Kreditverbandes Cosavi abgeholt, der im Nachbarland Honduras wegen Betrugs und Geldwäsche festgenommen worden war. An Bord der verunglückten Maschine waren neben dem Polizeichef und dem Verhafteten auch drei Polizisten, drei Angehörige der Streitkräfte und ein Journalist, wie die Behörden mitteilten. Als Zeichen der Trauer ordnete Bukele an, die Nationalflagge im ganzen Land und an den Botschaften im Ausland auf halbmast zu setzen.

Seit März 2022 herrscht in El Salvador der Ausnahmezustand im Kampf gegen die Banden – die sogenannten Maras – mit Einschränkung von Grundrechten. Über 80.000 mutmaßliche Bandenmitglieder wurden seitdem von der Polizei festgenommen. Die Mordrate ist gesunken und das Land gilt nun laut dem Präsidenten als das sicherste in Lateinamerika. Kritiker bemängeln jedoch willkürliche Festnahmen, Folter und den Tod vieler Menschen in Haft.

dpa