Hochwasser, Sturmflut oder Starkregen: Menschen in betroffenen Gebieten sollen sich künftig besser darüber informieren können. Dabei helfen soll ein Internetportal.
Portal soll Bürger besser auf Naturgefahren vorbereiten
Mit einem neuen Internetportal sollen sich Menschen in Deutschland künftig besser über extreme Naturereignisse informieren und darauf vorbereiten können. «Mit dem Naturgefahrenportal lässt sich präzise die Frage beantworten: Bin ich mit meinem Haus oder an der Stelle, an der ich mich befinde, gefährdet?», sagte Bundesdigitalminister Volker Wissing (parteilos) beim Start des Warnportals in Offenbach. «Das macht das Leben in Deutschland sicherer.»
Das Portal führt als zentrale Plattform aktuelle Warnungen, wissenschaftliche Analysen und Prognosen zusammen, sagte Sarah Jones, Präsidentin des Deutschen Wetterdiensts. «Es macht Informationen nicht nur leicht zugänglich, sondern bereitet sie auch verständlich auf», ergänzte sie. Warnungen allein reichten nicht – sie müssten auch verstanden und richtig eingeordnet werden.
Zusammenarbeit von Bund und Ländern
Petra Berg, Umweltministerin des Saarlands (SPD), betonte, dass das Naturgefahrenportal dazu beitrage, die Bevölkerung zu sensibilisieren und die Eigenverantwortung zu stärken. Sie vertrat stellvertretend für die Bundesländer, die eng mit der Entwicklung des Portals zusammenarbeiteten, diese Ansicht beim Start.
In Zukunft sollen auf dem Naturgefahrenportal auch Handlungsempfehlungen für verschiedene Situationen verfügbar sein. Sowohl zur Vorbereitung auf drohende Gefahren als auch für den Fall, dass man sich in einer Hochwasser-Situation oder anderen Lagen befindet. Push-Warnungen im Ernstfall werden beispielsweise über das Modulare Warn-System (MoWaS) verschickt.
Bisher vier Warnungsgebiete
Das Naturgefahrenportal wurde in Zusammenarbeit mit den Bundesländern und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) entwickelt. Laut eigenen Angaben sind derzeit die folgenden Warnungen integriert:
• Wettergefahren des DWD (wie Gewitter, Starkregen oder Hitze) • Hochwasserwarnungen aller Bundesländer über das Länderübergreifende Hochwasserportal • Sturmflutwarnungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie • Bevölkerungsschutz-Warnungen der verschiedenen Katastrophenschutzbehörden über das Warn-System des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Derzeit konzentriert sich das Augenmerk auf Wettergefahren und hydrologische Gefahren wie Hochwasser und Sturmflut. Das Portal soll jedoch weiter ausgebaut werden: Es ist geplant, schrittweise weitere Naturgefahren wie Ozonbelastung, Waldbrände, Dürre, Lawinen oder Erdbeben zu integrieren.